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Marilyn Monroe war während ihrer letzten 7 Lebensjahre fast kontinuierlich bei einem Psychiater in Behandlung, von 1960 bis zu ihrem Tod im August 1962 bei Dr. Ralph Greenson. Zwischen den beiden entwickelte sich eine merkwürdige Beziehung, u.a. dadurch hervorgerufen, dass Greenson gegen alle Regeln der Psychoanalyse verstieß und Marilyn viel zu nah an sich und seine Familie heranließ. Es entstand ein für beide Seiten gefährliches Abhängigkeitsverhältnis. Was zunächst wie eine reißerische Aufarbeitung der wilden Spekulation, dass Marilyns Psychoanalytiker Greenson schuld an deren Tod sein soll, aussieht, entpuppt sich als grandiose, literarisch anspruchsvolle und mit Genuss zu lesende Mixtur aus Fakten und Fiktion, bei der diese Schuldfrage lediglich am Rande eine Rolle spielt. Vielmehr entwirft der als Autor in Deutschland noch unbekannte Michel Schneider mit diesem in seiner Heimat Frankreich sehr erfolgreichen und preisgekrönten Roman ein ungemein faszinierendes und intimes Porträt der amerikanischen Filmikone. Sehr gern empfohlen.