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Du stirbst im Fliegen

Erzählung
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Hall, Jörn van (Verfasser)
Verfasserangabe: Jörn van Hall
Medienkennzeichen: Belletristik
Jahr: 2022
Verlag: Berlin, Quintus
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Irrlichternd zwischen Erinnerungen und verwirrender Gegenwart versucht die achtzigjährige Opernsängerin Helene Billerbeck, ihren Alltag zu meistern. Doch Nachbarin Maike hat eine beunruhigende Ahnung und zieht Helenes eigenbrötlerischen Sohn Ole ins Vertrauen. Dieser bringt seinen Freund Mourad, einen jungen iranischen Geflüchteten, im Haus der Mutter unter und bittet ihn, sich um sie zu kümmern. Mit seiner Hilfsbereitschaft und den stimmungsvollen Erzählungen über seine Heimat und Träume gewinnt Mourad die Sympathien von Helene, Maike und der Postfrau Irma. Doch um sein Bleiberecht muss er kämpfen. Seine Hoffnung, durch Ole Unterstützung zu erfahren, wird mehr und mehr enttäuscht. Als schließlich auch noch Helenes Smaragdring verschwindet, glaubt Mourad, unter Verdacht zu stehen ... Jörn van Hall eröffnet in seinem Debüt Perspektiven auf Verlusterfahrungen: den Verlust von Heimat und das Schwinden der Erinnerungen. Dabei trifft er mit genauester Seelenerkundung, präziser Beschreibung deutscher Wirklichkeit und staunenswerter Sprachkunst einen Ton, der lange nachklingt. (EKZ) ... Annalise-Wagner-Preis 2023 . Einstimmig votierten Jury und Kuratorium für die Auszeichnung der Erzählung „Du stirbst im Fliegen“ von Jörn van Hall. In der Begründung der Jury heißt es: „Du stirbst im Fliegen“ – ein kleines Meisterwerk mit großer Strahlkraft.“ Die Jury betont: „Im Sinne der Stifterin fordert der Text heraus zum Nachdenken über Heimat und Identität. Dabei überlässt er den Lesenden eine eigenständige Perspektive auf scheinbar vertraute wie auf vermeintlich fremde Lebensumstände in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation.“ Sensibel und subtil regt diese Erzählung an zum Nachdenken über vielschichtige zeitgeschichtliche Themen wie „Flucht, Vertreibung, Verstrickung, Teilung, Revolution, Abwanderung, Homophobie, familiäre Autoritäten, drohende Hinrichtung“. Das gelingt Jörn van Hall „mit großer Sprachkraft und Stilsicherheit und vor allem ohne Klischees“. „Knappe, sehr präzise, manchmal beinah raue Sätze“ lassen alles, was wir nicht erinnern und bedenken wollen, „umso schärfer zutage treten“. Jörn van Halls „Kunst des Auslassens“ eröffnet einen „Kosmos“ von Assoziationen. Die „poetische Kraft“ der Erzählung ist beeindruckend – und der kurze Text wirkt lange nach. Intensiv poetisch verdichtet und inhaltlich erstaunlich vielschichtig in Themen wie Blickwinkeln stellt diese Erzählung Fragen, die sowohl von zeitgeschichtlicher Aktualität und gesellschaftlicher Brisanz sind als auch zur Auseinandersetzung mit menschlichen Werten und Prinzipien anregen. Mit Empathie ohne Gefühligkeit und mit weitem geografischen wie historischen Horizont lässt die Erzählung nachdenken über so komplexe Themen wie z. B. Heimat und Identität, Migration und Integration, Miteinander und Einsamkeit, Freiheit und Selbstbestimmung, Menschenwürde und Menschlichkeit, Erinnern und Vergessen... – über Fragen und Werte, die heute und künftig an Facetten und an Gewicht gewinnen. Erzählt wird von diesen „großen“ Themen mit sensibel gezeichneten Bildern aus einem „kleinen“ Mikrokosmos norddeutscher dörflicher Nachbarschaft, fokussiert auf eine Handvoll literarischer Personen und deren verwobene Geschichten. Dafür findet die ganz eigene Sprachkraft Jörn van Halls prägnante Sätze, treffende Dialoge, poetische Bilder; die Erzählung wird in „Kapitel-Miniaturen“ komponiert. Dieser sprachlich dichte, poetische Prosa-Text zieht in seinen Bann. Ohne zu überwältigen und zu bedrängen öffnet er einen Assoziationsraum, um die subtil eröffneten Fragen mit eigenen Erinnerungen, Erfahrungen, Welt-, Geschichts- und Zukunftsbildern zu beleuchten und zu bedenken. Jörn van Halls Erzählung „Du stirbst im Fliegen“ ist sowohl sprachästhetisch von hervorragender Qualität als auch thematisch von herausragender Relevanz.Mit der Preisvergabe 2023 macht der Annalise-Wagner-Preis zum sechsten Mal auf Belletristik aus der oder über die Region rund um Neubrandenburg und Neustrelitz aufmerksam. Zum zweiten Mal in der Stiftungsgeschichte (zuerst 2004) geht der Annalise-Wagner-Preis an einen Text, dessen Bezug zur Region nicht über die Verortung des Textes hergestellt wird, sondern dessen Autor hier lebt. ... Jörn van Hall, Jahrgang 1970, absolvierte sein Jurastudium in Hannover und Berlin. Nach Abschluss des Referendariats am Berliner Landgericht ging er im Jahr 2000 nach London und arbeitete dort als Editor für die Legalease Ltd. Von 2007 bis 2021 war er im deutschen Verlagswesen tätig und betreute als Kurator Projekte zu Kunst- und Kulturthemen mit Bezug zum Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik. Jörn van Hall lebt als Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer in Neustrelitz und Berlin. „Die Auszeichnung mit dem Annalise-Wagner-Preis rührt und ehrt mich sehr. Ich fühle mich in meiner schriftstellerischen Arbeit bestärkt und in meinem Anliegen, Selbstverständlichkeiten einzufordern, wie sie Annalise Wagner, da bin ich mir sicher, gern er- und gelebt hätte: ‚Du bist ein Mensch‘, schrieb sie, ‚bist wie die Erde / so schillernd in tausend Farben.‘ Es ist an uns, nach diesen Zeilen zu leben, zu lieben.“ Jörn van Hall, Mai 2023.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Hall, Jörn van (Verfasser)
Verfasserangabe: Jörn van Hall
Medienkennzeichen: Belletristik
Jahr: 2022
Verlag: Berlin, Quintus
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Systematik: Suche nach dieser Systematik R 11, Ter R 11
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Preisgekrönte Literatur, Medienkiste Annalise-Wagner-Preis
ISBN: 9783969820520
Beschreibung: 1. Auflage, 119 Seiten
Schlagwörter: Annalise-Wagner-Stiftung; Medienkiste Annalise-Wagner-Preis ; Flüchtling; Iran; LGBTIQ; Homosexualität; Queere Liebe; preisgekrönt; Annalise-Wagner-Preis
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch