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In einem Forschungs-, Publikations- und Ausstellungsprojekt untersuchte die Ernst Barlach Stiftung Güstrow die Beziehung Barlachs zu Marga Böhmer. Der Künstler fand Mitte der 1920er Jahre die Liebe seines Lebens, eine erfüllte Liebe, die sein Schöpfertum in Bildhauerei, Graphik und Literatur inspirierte. Marga Böhmer, Bildhauerin, war mit ihrem Mann nach Güstrow gekommen, sie wurde später Barlachs Gefährtin. Marga Böhmer löste sich aus ihrer Ehegemeinschaft. Die gemeinsamen Jahre Barlachs mit ihr begannen 1926, er war zu dieser Zeit sechsundfünfzig Jahre alt, Marga Böhmer achtunddreißig. Mit ihrem geschiedenen Mann pflegte sie weiterhin ein freundschaftliches Verhältnis. Beide waren als Gehilfen und Mitarbeiter für Barlach tätig. Bernhard A. Böhmer setzte sich zudem in geschäftlicher Hinsicht für ihn ein.

 

Marga Böhmer bewahrte die Briefe, die Barlach an sie richtete. Auch eine kleine Zahl von Mitteilungen Marga Böhmers an Barlach ist erhalten. Dieses Briefkonvolut zu bearbeiten und herauszugeben war Ziel der Ernst Barlach Stiftung Güstrow. Die Korrespondenz, die Barlach unter einem weitgehend unbekannten Aspekt – als Liebenden – zeigt, wird erstmalig geschlossen der Öffentlichkeit vorgelegt. Mit der Edition der kostbaren Dokumente stellen die Güstrower Barlach Museen zugleich einen wichtigen Teilbestand ihrer Kunst- und Archivsammlungen der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung.