Die Behauptung, die NATO habe gegenüber Russland nach Ende des Ost-West-Konflikts einer Erweiterung des Bündnisgebiets ausgeschlossen, ist nicht belegbar. Die Entwicklung Russlands zu einem autokratischen Staat und der Angriffskrieg gegen die Ukraine ist keine Folge der NATO-Osterweiterung.
 
Not one inch eastwards – nicht einen Schritt weiter nach Osten. Mit diesen Worten schlug US-Außenminister James Baker Gorbatschow im Rahmen der Verhandlungen um die deutsche Wiedervereinigung einen hypothetischen Handel vor: Ihr gebt euren Teil Deutschlands frei, wir verrücken die Nato nicht nach Osten. Seitdem ranken sich um dieses Gespräch zahlreiche Legenden und Kontroversen. Gab es ein Versprechen des Westens, sich nicht auszudehnen? Und wie kam es zu der heute so umstrittenen Nato-Osterweiterung? Mary Elise Sarotte hat Unmengen von Archivmaterial durchforstet, um eine der großen politischen Streitfragen unserer Zeit zu klären. In ihrem grundlegenden Buch führt sie in das entscheidende Jahrzehnt zwischen dem Mauerfall und dem Aufstieg Putins. Dabei zeigt sie, warum es nicht zu einer neuen Sicherheitsarchitektur für Europa kam und wie damals die Saat gelegt wurde für die Spannungen, die unsere heutige Welt bestimmen.
 
Nach dem Ende des Kalten Krieges träumten viele von einem «gemeinsamen Haus Europa», vom «Ende der Geschichte» und vom Anbruch eines friedlichen Zeitalters. Doch schon bald verdüsterte sich das Bild. Die Sowjetunion zerfiel im Dezember 1991 und hinterließ ein Machtvakuum. Moskaus blutiger Krieg in Tschetschenien verunsicherte seit 1994 Beobachter im Westen, vor allem aber auch in den Nachfolgestaaten des Warschauer Paktes. So setzten sich in Washington schließlich die Befürworter der Nato-Osterweiterung durch. Am Ende war Europa erneut von einer klaren Trennlinie durchzogen, die Mitglieder von Nicht-Mitgliedern trennte. Nur lag diese Linie jetzt einige hundert Kilometer weiter östlich. Wer es in die Nato geschafft hatte, befand sich in Sicherheit. Doch insbesondere für die Ukraine wurde es dadurch schwieriger, sich aus dem russischen Orbit zu lösen. Mary Elise Sarotte erzählt, wie die Entscheidung für die Nato-Osterweiterung zustande kam, und fragt, ob es Alternativen gegeben hätte. Dabei zeigt sie, wie spannend Geschichte sein kann, wenn man es versteht, sie packend zu erzählen.
 
    Eines der politisch umstrittensten Themen unserer Zeit
    Das hochgelobte Grundlagenwerk jetzt auf Deutsch
    Viele unbekannte Archivquellen, spannend geschrieben
    Vom Mauerfall bis zum Nato-Beitritt Polens, Tschechiens und Ungarns
    Die 90er Jahre waren eine Zeit verpasster Gelegenheiten
    Statt einer neuen Friedensordnung entstand ein konfliktträchtiges Patt
    Wenn man die Debatte seriös führen will, kommt man an diesem Buch nicht vorbei
		 
		
		
		
		
		
				
				
	
	
		Verfasserangabe:
		Mary Elise Sarotte ; aus dem Englischen von Martin Richter
	
	
		Medienkennzeichen: 
		Sachliteratur
	
	
		Jahr: 
		2024
	
	
		Verlag: 
		München, C.H. Beck
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		Aufsätze:
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		Systematik: 
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		C 410, D 160
	 
	
		
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		ISBN: 
		9783406808319
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		Beschreibung: 
		3. Auflage, 391 Seiten, Illustrationen : schwarz-weiß
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
		
			
		
	
	
	
	
	
	
	
		Sprache: 
		Deutsch
	
	
		Originaltitel:
		Not one inch
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		Mediengruppe: 
		Buch