Brexit, Trump, nichts scheint mehr sicher - und mit einem Mal richten sich die Blicke auch auf Deutschland, das als ein Hort der Stabilität gilt. Die Schonzeit ist vorbei. Die Frage stellt sich: Was ist das für ein Land, in dem wir leben? Thomas Medicus will es herausfinden. Er reist durch Deutschland und trifft Menschen mit besonderem Blick: Eine Leipziger Wedding-Planerin offenbart das Sicherheitsbedürfnis der Thirtysomethings, eine deutsch-türkische Bundestagsabgeordnete zeigt, wie zwiespältig die Forderung nach Integration sein kann, eine polnische Reinigungskraft in Berlin erzählt vom kleinen Glück. Aber nicht nur Menschen, auch Orte, wie sie verschiedener kaum sein könnten, prägen dieses Land: Medicus reist nach Wittenberge, das von der Deindustrialisierung gezeichnet ist, und an den Tegernsee, wo in alpiner Idylle eine Parallelgesellschaft gedeiht; er sucht im säkularen Norden nach Gott und nach der märchenhaften verlorenen Mitte; in den so ähnlichen, so unterschiedlichen Städten Aachen und Görlitz zeigen sich die Brüche zwischen Ost und West, die manchmal auch durch ein ganzes Leben gehen.
Thomas Medicus fühlt dem Land den Puls. Vielfach ist die Sehnsucht nach einem Gestern spürbar, nach dem stillen Glück im Winkel. Aber all das ist heute nicht mehr zu haben. Anders als die USA befindet sich Deutschland nicht in einer Krise - aber wo dann?
 
Auf einer Reise kreuz und quer durch Deutschland entstanden Reportagen, die Veränderungsprozesse bei Menschen Städten, Dörfern und Landschaften nachspüren und zu Reflexionen herausfordern. Auch hier zeigt sich der sozialwissenschaftlich geschulte Journalist wieder als ein Meister der Reportage (vgl. "Heimat"). Auf einer Reise kreuz und quer durch Deutschland, per Bahn und Nahverkehr, ganz selten per Mietwagen, begegnete er Menschen sehr verschieden von Herkunft, Beruf, Alter, Nationalität oder Religion. Er geht Biografien nach, charakterisiert Orte und Landschaften, reflektiert das Erlebte. Überall sieht er Veränderungen, Verwerfungen, Widersprüche und Irritationen. Unsicherheiten sind in und an Orten zu spüren, mehr im Osten als im Westen Deutschlands. Natürlich war Deutschland nie eine "Idylle", eher Vorzeigemodell mit hohem Selbstbewusstsein. Das scheint jetzt zu bröckeln. Umbrüche, offen und versteckt, sind zu entdecken: bei Menschen, in der Gesellschaft, in Städten, Dörfern und Landschaften. Wie das alles sensibel, mit differenziertem Ausdrucksvermögen dargestellt wird, verdient höchste Bewunderung. Das Buch wird überdurchschnittliche Aufmerksamkeit hervorrufen. (1)
 
Thomas Medicus war Feuilletonredakteur des Berliner "Tagesspiegel" sowie stellvertretender Feuilletonchef der "Frankfurter Rundschau". Thomas Medicus lebt als freier Publizist in Berlin und in Dolgie/Polen.
		 
		
		
		
		
		
				
				
	
	
		Verfasserangabe:
		Thomas Medicus
	
	
		Medienkennzeichen: 
		Sachliteratur
	
	
		Jahr: 
		2017
	
	
		Verlag: 
		Berlin, Rowohlt Berlin
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		Aufsätze:
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		Systematik: 
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		D 400, D 410
	 
	
		
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		ISBN: 
		978-3-87134-831-0
	
	
		2. ISBN: 
		3-87134-831-7
	
	
		
		
	
	
		Beschreibung: 
		1. Auflage, 317 Seiten
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
		
			
		
	
	
	
	
	
	
		
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		Sprache: 
		de
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		
		
	
	
		Mediengruppe: 
		Buch