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Boris hat vor 7 Jahren den Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen. Nun rät ihm sein Therapeut, handschriftliche Briefe an seine Familie zu schreiben, um den Kontakt wieder aufzunehmen. Widerwillig befolgt Boris den Rat und stößt damit etwas an, was niemand für möglich gehalten hätte.

Boris steckt mitten in einer Lebenskrise. Den Kontakt zu seiner Familie hat er vor einiger Zeit schon abgebrochen. Mit seiner Ex-Frau liefert er sich einen Rosenkrieg, zu seinen Kindern hat er keinen Kontakt mehr. Nun rät ihm sein Therapeut, den Kontakt zu seinen Eltern und den drei Geschwistern mit handschriftlichen Briefen wieder aufzunehmen. Der 1. Brief an die Eltern ist bitterböse, doch löst Boris mit ihm eine wahre Flut an Briefen aus. Er bekommt Antworten, aber auch Eltern, Geschwister, Tanten, Cousins und Cousinen beginnen untereinander Briefe zu schreiben. Dabei kommt sich die Familie langsam wieder näher, lernt, offen miteinander umzugehen und lang Verschwiegenes zu thematisieren. Das führt nicht zwangsläufig zu einem Happy End. Dieser sehr beeindruckende Briefroman des 2018 verstorbenen Psychiaters und Autors Salem ist ein Stück Familientherapie mit Ausflügen in Literatur, Kunst und Musik.

Ein mit Gewinn zu lesendes Hoch auf die Auseinandersetzung mit der Keimzelle Familie.

Sehr empfohlen.