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Als Rudolf Anzgruber, erfolgreicher Geschäftsmann in Österreich, im 80. Lebensjahr verstirbt, hinterlässt er einen Brief an seine Söhne Toni und Thomas. Die Tochter Katharina wird nicht erwähnt.

Inzwischen selbst Mutter, berufstätig und erfolgreich, ist sie von dieser postumen Nichtachtung tief getroffen. Im Nachlass ihres Vaters entdeckt sie, dass Rudolf eine Schwester hatte, die früh verstarb. Katharina stellt Nachforschungen an und sucht das Grab der kleinen Gabriele.

Die Ereignisse von 1949, der schmerzliche Verlust für Großmutter Eva, die später noch ein drittes Kind bekam, Rudolfs Bruder Willi, weisen Parallelen zu Katharinas Leben auf. Sie erkennt, dass schon in den Generationen vor ihr, Frauen in der Familie wenig Wertschätzung erfuhren. Sie hatten sich unterzuordnen und dem Mann zu dienen. B. Kniescheck verarbeitet in diesem schmalen Roman vermutlich Biografisches.

Unprätentiös, fast sachlich beschreibt sie die dramatische Gefühlswelt ihrer Großmutter Eva, die nicht ruht bis sie den Leichnam ihrer Tochter unter dem eigenen Birnbaum beisetzten kann.

Wärmstens empfohlen.