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Zweigstelle: Hauptstelle	Standorte: R 11 / ErwBib	Status: Entliehen	Vorbestellungen: 0	Frist: 01.07.2024

Einer jungen Koreanerin kommt die Sprache abhanden. Sie, die Worte und Laute als Kind in sich aufgesogen hat, kann sich nicht mehr artikulieren und lebt in völliger Einsamkeit.

Ein Therapeut ist mit seiner Allerweltsdiagnose schnell fertig. Der Tod der Mutter und der Verlust des Sorgerechts für das Kind seien die Ursachen. Doch die junge Frau gibt sich damit nicht zufrieden. Und sie entscheidet sich für einen Alt-Griechischkurs, eine Sprache voller Deutungsvielfallt, die nicht mehr gesprochen wird.

Ihr Lehrer leidet an einer Augenerkrankung und wird erblinden. Auch er ist nach seiner Rückkehr aus Deutschland nach Seoul in seiner Einsamkeit gefangen.

Aus wechselnder Perspektive wird die Innenwelt der empfindsamen und verletzten Seelen beschrieben. Die Autorin versteht es, atmosphärisch dicht in leisen Tönen die inneren Bewegungen der Handelnden in eine fast lyrische Form zu bringen.

Beide haben die Fähigkeit der feinen Sinneswahrnehmung. Der lauten Außenwelt setzen sie das Verstummen und Erblinden entgegen.

Sehr empfohlen.