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Ein seltsames Kind ist dieser Jonas, der schon als Baby seinen Eltern merkwürdig fremd bleibt. Seine emotionale Gleichgültigkeit, seine hohe Intelligenz, sein altkluges Verhalten beobachtet der Vater ratlos. In wechselnder Perspektive kommt jedoch auch Jonas zu Wort und schnell wird klar, was den Kleinen, eine Art wiedergeborenes Kuckuckskind, antreibt: Das Böse ist ihm quasi in die Wiege gelegt, sein altes Leben als mitleidloser Folterknecht von seiner Festplatte nicht gelöscht. Seine nach dem Krieg angenommene Identität ist Andersen. Konsequent verfolgt Jonas nun die Linien zu seinem alten Ich, mit schrecklichen Konsequenzen für seine Umwelt.

Ein ungewöhnlicher Einfall Lewinskys, der in den unterschiedlichsten Erzählgenres zu Hause ist. Die Geschichte entwickelt einen unglaublichen Sog, der die Leser in die Gedankenwelt des Bösen zieht und nicht mehr loslässt. Sprachlich schwach und leider allzu vorhersehbar sind jedoch die zwischengeschalteten Tagebucheintragungen des Vaters.

Ein hochspannender Roman über Lüge, Schuld, Identität und das Böse im Menschen. Unbedingt empfohlen!