Der Stasi-Auflöser: Heinz Engelhardt über das Ende des DDR-Geheimdienstes
Er war nicht nur der jüngste General der Stasi, sondern auch der letzte im Dienst des MfS. Heinz Engelhardt wurde von der DDR-Regierung beauftragt, das Ministerium für Staatssicherheit aufzulösen. Unter seiner Regie wurden Anfang 1990 zehntausende hauptamtliche Mitarbeiter abgewickelt und mindestens so viele inoffizielle, IM geheißen. Er kümmerte sich um die Sicherung der Stasi-Akten und um andere Hinterlassenschaften des Sicherheitsdienstes, der im Herbst in 'Amt für Nationale Sicherheit'(AfNS) bzw. Nasi umbenannt worden war. Doch der Sturm auf die MfS-Zentrale am 15. Januar 1990 beendete alle Planungen: Die Stasi, in welcher Form und mit welchem Namen auch immer, musste weg. Heinz Engelhardt, Jahrgang 1944, berichtet erstmals und damit exklusiv über die letzten Monate der Stasi in der DDR. Er weiß mehr, als in den Akten steht. Er erzählt über Menschen, Schicksale, An- und Abwerbungsversuche in letzter Minute, über Verräter und aufrechte Charaktere. Niemand steckte so tief im DDR-Geheimdienst wie Heinz Engelhardt. Er ist ein Zeitzeuge, der bisher schwieg. Nach dreißig Jahren lüftet er letzte Geheimnisse des DDR-Geheimdienstes.
Der ehemals führende Stasi-Mitarbeiter, 1989 mit der deren Auflösung beauftragt, berichtet über seine Laufbahn und über die Struktur des DDR-Sicherheitsministeriums.
In den Gesprächen, die der ehemalige führende Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, der Stasi, mit einem kompetenten Journalisten führt, erfährt man außerordentlich viel vom Innenleben der DDR-Herrschaft. Engelhardt bekennt sich als Überzeugungstäter im Sinn der DDR. Er hatte einen steilen Aufstieg hinter sich - Kreis- und Bezirksleiter (zuletzt Frankfurt/Oder), dann jüngster General der Stasi -, als er im Herbst 1989 mit deren Auflösung beauftragt wurde. Er schildert zwar wenig Einzelheiten über das Amt, doch indirekt ist zu entnehmen, welche Ambivalenz darin lag, dass die Abgrenzung von Abwehrfunktion und Unterdrückungsmaßnahmen recht fließend war. Vieles verharmlost Engelhardt. Doch kritisiert er die bürokratischen Strukturen, die mangelnde Abgrenzung zur SED, die Fehleinschätzungen und falschen Entscheidungen der SED-Führung. Auch zeigt sich, dass die fachliche und menschliche Qualifikation zahlreicher Stasileute nicht allzu hoch gewesen sein dürfte. - Engelhardt weist, die Vorwürfe, die Stasi sei an allen Fehlern der DDR schuld, energisch zurück. Aufschlussreiche Lektüre (2)
Verfasserangabe:
Heinz Engelhardt mit Peter Böhm
Medienkennzeichen:
Sachliteratur
Jahr:
2019
Verlag:
Berlin, edition ost
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Systematik:
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D 401
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ISBN:
978-3-360-01889-2
2. ISBN:
3-360-01889-3
Beschreibung:
1. Auflage dieser Ausgabe, 283 Seiten : Illustrationen : schwarz-weiß
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Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
Buch