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Die Sünden, die Padre de Guzmán in seiner kleinen Kirchengemeinde von den Gläubigen zu hören bekommt, sind gewöhnlich. Die Absolution ist schnell erteilt, die Sühneleistungen mit Gebeten zu erbringen. Eines Tages betritt ein Unbekannter den Beichtstuhl, der unter einer schweren Sünde leidet, die er nicht auszusprechen wagt.

Täglich kommt der junge Mann nun zum Gespräch und bringt den Pfarrer immer stärker in Bedrängnis. Eine schwere Schuld, die der Mann zu begehen droht, steht im Raum und bringt dabei die schrecklichen Taten des Padres ans Licht. Ein erschütternder Roman des Autors über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche, der kammerspielartig die Tragödie von Schuld und Sünde auf dem Hintergrund biblischer Bezüge, theologischer Deutung und menschlichem Unvermögen thematisiert.

Sprachlich knapp und äußerst präzise werden Gesetz und Moral der skrupellosen Begierde gegenübergestellt. Dabei ist die Suche nach Gerechtigkeit für die Opfer ein schier aussichtsloses Unterfangen. Hoffnung zeichnet sich durch weltliche Gerichtbarkeit ab.

Ein wichtiges Buch, unbedingt empfohlen.