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Die NS-Filmpolitik nahm erheblichen Einfluss auf Hollywood. Die Studios arrangierten sich mit dem NS-Regime, übten weitgehend Selbstzensur und entließen teilweise sogar willfährig jüdische Mitarbeiter. Temporeicher, gut lesbarer und fundierter Einblick in ein "dunkles" Kapitel der "Traumfabrik".

Das Werk des Historikers und Harvard-Fellows hat bei seinem Erscheinen (2013) vor allem in den USA für hitzige Debatten gesorgt. Wer glaubt, der Kampf gegen den Faschismus hätte Hollywood in den 1930er-Jahren besonders interessiert, sieht sich gründlich desillusioniert. Urwand kann im Gegenteil anhand zahlreicher Dokumente und akribischer Recherchen belegen, dass die großen Studios sich mit dem NS-Regime arrangierten, um den wichtigen deutschen Markt nicht zu verlieren. Das ging so weit, dass bestimmte Filme weltweit zensiert bzw. in der Entstehung gestoppt wurden, wenn es um das Ansehen Deutschlands oder des NS-Regimes ging; ebensowenig sollte die Judenverfolgung thematisiert werden. Einige Studios entließen gar willfährig jüdische Mitarbeiter. Erst Ende der 1930er-Jahre wurden erste NS-kritische Filme produziert. Durch den Krieg brach das Europageschäft fast zeitgleich ein. Mit Kriegseintritt der USA positionierte sich Hollywood klar im antifaschistischen Lager. Ob provokant von "Kollaboration" oder eher von Opportunismus die Rede sei, mag offen bleiben. Faszinierende Lektüre. (2)