Olivier Guez begibt sich auf eine sehr persönliche Spurensuche und schreibt die deutsch-jüdische Geschichte weiter: Wie kam es dazu, dass im Land der Mörder fast siebzig Jahre nach dem Holocaust wieder Juden leben?
Jüdisches Leben ist heute in Deutschland überall sichtbar: Synagogen werden wiederaufgebaut, eine junge Generation definiert selbstbewusst ihr Judentum. Angesichts der Vernichtung von Millionen Juden im Nationalsozialismus grenzt diese Entwicklung an ein Wunder. Wie konnte es dazu kommen?
Olivier Guez befragt prominente Zeitzeugen wie Edgar Hilsenrath und Ralph Giordano, Edgar Hilsenrath und Imre Kertesz, Henryk Broder und Maxim Biller, Micha Brumlik und Michael Wolffsohn warum sie ausgerechnet ins Land des Holocaust zurückkehrten bzw. hier leben. Guez hat u. a. den Historiker Arno Lustiger, den Politiker Daniel Cohn-Bendit oder den DJ Yuriy Gurzhy getroffen. Er erzählt von den erschütternden Erlebnissen der "unerwünschten" Displaced Persons, die nach dem Krieg hier strandeten, und spricht mit denen, die nicht zurückkehrten wie Fritz Stern und Peter Gay.
Die Interviews zu ihrem Leben, ihrem Verhältnis zu Deutschland und ihrem jüdischem Selbstverständnis fließen ein in das chronologisch aufgebaute Buch, das einen Überblick über die deutsch-jüdische Nachkriegsgeschichte in Ost und West gibt. Themen wie der Umgang mit der NS-Zeit, das Verhältnis zu Israel oder Antisemitismus werden genauso aufgegriffen wie die Erneuerung der Gemeinden durch die jüdische Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion. Guez, der sich nicht scheut, auch seine persönliche Meinung einzubringen, hat, basierend auf Gesprächen und Recherchen, ein informatives, gut lesbares Buch verfasst. (2)
Verfasserangabe:
Olivier Guez
Medienkennzeichen:
Sachliteratur
Jahr:
2007
Verlag:
München, Piper
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-492-05262-7
2. ISBN:
3-492-05262-2
Beschreibung:
409 S.
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Sprache:
de
Originaltitel:
L'Impossible retour
Fußnote:
Aus dem Franz. übers.
Mediengruppe:
Buch