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Jule, eine Frau Anfang 30, hat keine nahen Verwandten außer ihrer Mutter. Es war nicht leicht, ihre depressive Mutter zufriedenzustellen, die ihr selten mit Herzenswärme begegnete.

Nun ist die Mutter tot und Jule findet bei der Wohnungsauflösung Unterlagen, die belegen, dass sie als Baby adoptiert wurde. Wer ist ihre wirkliche Mutter, hat diese nie nach ihr gesucht?

Jules Mutter unternahm mit ihrem Freund einen Fluchtversuch aus der DDR, der missglückte. Sie war schwanger, bekam das Kind im Gefängnis, wo man es ihr sofort nach der Geburt wegnahm und zur Zwangsadoption freigab.

Im Prolog legt Jules Mutter nach dem ersten Kontakt mit Jule ihre Empfindungen dar. In zwei miteinander verwobenen Erzählsträngen lernen die Leser*innen beide Schicksale kennen.

Unter die Haut gehend, ohne Verwendung von Klischees, gelingt es Lisa Quentin in ihrem Debüt, der Frage nachzugehen, wie wichtig familiäre Wurzeln sind, Ehrlichkeit und Zuwendung. Gleichzeitig gibt sie dem Thema Zwangsadoption in der DDR Raum.

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