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In Schillers großem Freiheitsdrama wird der gegen die Konventionen seiner Zeit aufbegehrende Karl Moor von seinem Vater verbannt und enterbt. Er gründet eine Räuberbande, der er trotz ihrer Verbrechen, die bei ihm bald Gewissenskonflikte auslösen, verbunden bleibt. Sein Bruder Franz, der Zweitgeborene, der Karl beim Vater verleumdete, herrscht auf Schloss Moor. Er wirbt vergeblich um Amalia und wird ob seines schändlichen Tuns von einem Albtraum verfolgt. - Das Drama, das bei seiner Uraufführung 1782 in einem Tumult endete, stellte die brisante Frage, wann unbedingter Freiheitswille und Idealismus in Terror und Zerstörung umschlagen. Die gekürzte Fassung des Hör-Dramas akzentuiert die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Brüder mit ihren radikal gegensätzlichen Lebensprinzipien. Beide, der nihilistische Menschenfeind Franz (Christian Friedel) und der anfangs humanistische Idealist Karl (Christoph Franken), revoltieren auf ihre Weise gegen die patriarchale Ordnung. Erfahrene Bühnendarsteller artikulieren Schillers leidenschaftliche Sprache unaufgeregt und psychologisch differenziert.