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Im schicksalsschweren Jahr 1991 spielt der erst jetzt übersetzte Roman des Ukrainers Andruchowytsch. Der Ich-Erzähler, ein ukrainischer Literaturstudent, wohnt in einem maroden Moskauer Wohnheim, das wie ein Spiegelbild des Sowjetreichs wirkt. Lethargie und Suff bestimmen den Alltag, derweil das sowjetische Imperium in den letzten Zügen liegt. Schon früh am Morgen von der Musik seiner Mitbewohner gestört, macht er sich auf zu einer Odyssee, die ihm, der eigentlich vorhat, mit einem Freund über die Herausgabe einer Zeitschrift zu sprechen und in einem Kinderkaufhaus einzukaufen, amouröse Erlebnisse ebenso verschafft wie den Abstieg in den Moskauer Untergrund und die Konfrontation mit dem Geheimdienst. Auch wenn man die zahlreichen literarischen Anspielungen nicht alle erkennt, kann man die Ironie und den vorzüglich eingefangenen Zeitgeist genießen. Ein Meisterwerk, das vielleicht hilft, den Blick auf die interessante, viel zu wenig beachtete osteuropäische Literaturszene zu erweitern.