Zweigstelle	Standorte	Status	Vorbestellungen	Frist
Zweigstelle: Hauptstelle	Standorte: R 11 / ErwBib	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

Nádas (geboren 1942) schrieb seine Erzählung bereits 1962. Der Ich-Erzähler, ein Junge von ungefähr 10 Jahren, lebt mit Eltern und Großeltern in einem Villenviertel, das von privilegierten Funktionären bewohnt wird. Der Junge ist weitgehend sich selbst überlassen, streunt herum und lebt seine sadistischen Neigungen an seinem Hund aus. Als die Eltern ein junges Mädchen vom Land als Dienstmädchen engagieren, ändert sich das labile Miteinander der Familie. Die Mutter, selbst aus einfachen Verhältnissen stammend, weiß nicht, wie sie mit ihrer Situation als "gnädige Frau" umgehen soll, die Großmutter ist eifersüchtig. Der Junge quält und demütigt die neue Mitbewohnerin, fühlt sich aber gleichzeitig mit ihr solidarisch. Die Situation eskaliert, als er die Familienbibel vor den Augen des Dienstmädchens zerreißt. Nádas' Stärke liegt in der genauen Beobachtung und psychologischen Einfühlung in seine Personen. Die Seelenlage der kommunistischen Funktionäre und ihrer Angehörigen während der stalinistischen Rákosy-Zeit ist auch heute noch gut nachvollziehbar und mit Gewinn zu lesen.