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Ein Kleinod unter den vielen zur Buchmesse erscheinenden Büchern aus Norwegen ist dieser schmale Band mit Erzählungen. In ihrem literarischen Debüt richtet die Autorin einen scheinwerferartigen Blick auf menschliche Beziehungen und hält sich dabei nicht mit Gefühlsduseleien oder einer glatten Fassade auf, sondern legt ihren Finger in die Wunden, die jede Beziehung kennzeichnen kann. In der zentralen, titelgebenden Erzählung fällt der Scheinwerfer auf eine Mutter, die mit ihrem kleinen Sohn lebt, ständig zerrissen zwischen der Angst, das Jugendamt könne ihn ihr wegnehmen, und der Sehnsucht, tatsächlich die Verantwortung für ihn abgeben zu können. In einer anderen Geschichte lernen wir Agnes kennen; der Teenager rebelliert gegen die ständig neuen Beziehungen des Vaters und die damit verbundenen neuen, brüchigen Familienkonstellationen. Krankheit, Depression, Trennung, Sterben ... sind weitere Themen. In knappen, verdichtenden Sätzen und Dialogen berührt die junge norwegische Autorin unmittelbar. Sehr empfehlenswert.