Unter uns, und doch anders? Mit acht bis zwölf Millionen Mitgliedern stellen Roma – früher diskriminierend als »Zigeuner« bezeichnet – zwar die größte ethnische Minderheit in Europa dar, sind aber dem Großteil der Gesellschaft oft wenig bekannt. Die Sinti als größte Roma-Gruppe in Deutschland stellen den thematischen Schwerpunkt dieses Buches dar. Unsere Kenntnisse über sie sind meist von Stereotypen zwischen Faszination und Vorurteil geprägt. Was wissen wir über sie und ihr Leben? Das Buch gibt im ersten Teil Hintergrundinformationen zur Geschichte und Kultur der Sinti. Im zweiten Teil kommen diese selbst ausführlich in Interviews zu Wort und geben Auskunft über ihr Alltagsleben, ihre Weltsicht, ihre Erfahrungen von Diskriminierung und über die Besonderheiten der Sinti-Kultur. Während neuere Publikationen vorwiegend Verfolgung und Völkermord im Nationalsozialismus sowie den Antiziganismus bzw. die Diskriminierung von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart fokussieren, sollen hier Einblicke in die heutige Lebenswelt deutscher Sinti aus deren Sicht im Vordergrund stehen. Die Gespräche führte die Autorin mit Petra Pau, Frank Reuter, Alexander Diepold, Markus Reinhardt, Krystiane Vajda und anderen.
Enth. u. a.
TEIL I: UNTER UNS UND DOCH ANDERS? HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Sinti – eine unbekannte Minderheit?
„Dann ist es in erster Linie ihre Sprache.“ – Vielfalt der Namen und Gruppen
„Mit der Identität als deutscher Sinto agieren.“ – Unter uns und doch anders?
„Wenn, dann haben das Fremde über uns geschrieben.“ – Die Zigeunerforschung im Überblick
Geschichte
„Aber es ist zu wenig erforscht“ – Von Indien in die ganze Welt
„Wir sind ja seit 600 Jahren hier in Deutschland.“ – Geschichte der Sinti in Deutschland
„Meine Großeltern waren in Auschwitz.“ – Verfolgung und Völkermord in der NS-Zeit
„Die waren alle traumatisiert“ – Von der Nachkriegszeit bis heute
„Das geht auch nicht konfliktfrei.“ – Vielfalt der Sinti im aktuellen gesellschaftspolitischen Diskurs
„Geht weg ihr Dreckspack!“ – Antiziganismus
Religion
„Die Sinti sind sehr gläubig.“ – Die Kirchen und die Romanes-Sprachigen
„Ohne Wallfahrt, da wäre ich kein Mensch.“ – Wallfahrt als Sinti-Tradition
„Es geht viel Tradition verloren bei den Sinti.“ – Von der Wiege bis zur Bahre
TEIL II: „ICH BIN STOLZ, DASS ICH SINTIZA BIN.“ – INTERVIEWS
Markus Reinhardt: „Musik, das ist mein Leben.”
Krystiane Vajda: „Wir repräsentieren die Minderheit und die Mehrheitsgesellschaft in einem.“
Alexander Diepold: „Jetzt komme ich zu den Sinti, … zu meinen Wurzeln.“
Maria Hoffmann: „Ich mache Wallfahrt.“
Bianca Kobi: „Ich bin stolz, dass ich Sintiza bin.“
Marcelino Kobi: „Wir ehren die älteren Leute.“
Kennedy-Jürgen Laubing: „Unser Leben hat sich verändert.“
Ottilie Laubing: „Die Sinti, die haben Ängste.“
Dr. Frank Reuter: „Antiziganismus ist ein Phänomen der Mehrheitsgesellschaft.“
Petra Pau: „Wir sind tatsächlich eine sehr bunte Gesellschaft.“
Verfasserangabe:
Ulrike Peters
Medienkennzeichen:
Sachliteratur
Jahr:
2025
Verlag:
Wiesbaden, marix Verlag
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Systematik:
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D 203, D 309
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ISBN:
978-3-7374-1270-4
2. ISBN:
3-7374-1270-7
Beschreibung:
222 Seiten : Illustrationen
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Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Literaturverzeichnis: Seite 218-222
Mediengruppe:
Buch