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Als der Mann, allein und schön und vom Alleinsein erschöpft , das Cafe am Meer betritt, geht eine Frau unversehens auf ihn zu, denn auch sie ist einsam und verzweifelt. So beginnt die ungewöhnliche Beziehung zwischen dem Mann und der Frau, die beide denselben Mann liebten, den schönen Fremden mit den blauen Augen und dem schwarzen Haar. Um ihren Schmerz zu bannen und zugleich die Erinnerung an den verlorenen Geliebten wachzuhalten, schließen sie miteinander einen absonderlichen Pakt. Blaue Augen schwarzes Haar , so äußerte die französische Schriftstellerin Marguerite Duras (geb. 1914) zu ihrer Erzählung, ist die Geschichte einer Liebe, die größte und erschreckendste Liebe, die ich jemals schreiben konnte ...

Es handelt sich um eine Liebe, die in den Romanen nicht benannt wird, auch nicht von denen, die sie leben. Um ein Gefühl, das noch kein Vokabular hat, keine festgelegten Sitten und Riten. Eine unrettbare Liebe. Unrettbar im Verderben. Ein Stoff von höchster innerer Dramatik, zu der die knappe, zuweilen nur andeutende Erzählweise und die sachliche, scheinbar distanzierte Sprache einen äußerst kunstvollen Kontrast bilden, doch gerade daraus resultiert die Intensität, die von diesem, 1986 erschienenen Text ausgeht.

Von Marguerite Duras wurden außerdem bei Volk und Welt veröffentlicht: Hiroshima mon amour (1970), Moderato cantabile (in: Französische Erzähler aus sieben Jahrzehnten , 1983) und Der Liebhaber (1986).