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Ein Jahr nach dem Tod Ernst Jandls erscheint der wohl letzte Band mit neuen Gedichten, der noch von ihm selbst vorbereitet wurde. Es sind "letzte Gedichte" in einem doppeldeutigen Sinn; denn sie handeln überwiegend auch von den "letzten Dingen": von Abschied und Tod und von den menschlichen Vorstellungen eines "Jenseits" des Todes. Der Grundton ist Melancholie und Bitterkeit, die in ohnmächtige Wut umschlagen kann. Formal zeigt Jandl in diesem Gedichtband noch einmal die ganze Bandbreite seines Könnens, teilweise in äußerster Verkürzung. Manches allerdings erscheint mir nur unzureichend durchgestaltet, und es ist schwer zu sagen, ob dies an nachlassender Gestaltungskraft oder an noch ausstehenden Überarbeitungsphasen liegt, die der Tod dann jäh unterbunden hat. Eine notwendige Ergänzung zu Jandls lyrischem Werk.