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Harm-Peter Dietrich, 1936 geboren, erkannte früh seine queere Identität. Trotz gesellschaftlicher Stigmatisierung studierte er Medizin und arbeitete als Facharzt weltweit, u.a. in den USA und Asien. Heute lebt er im Ruhestand und blickt auf ein bewegtes Leben als Arzt und queerer Mann zurück. ... Die autobiografische Erzählung gewährt tiefe Einblicke in das Leben des Autors Harm-Peter Dietrich als schwuler Mann im 20. Jahrhundert. Vom Aufwachsen während des Kriegs, seiner Studienzeit, bis hin zu seinem Berufsleben als Arzt begleitet man ihn durch prägende Lebensmomente - durch sein "schwules Jahrhundert". Wir bekommen interessante Einblicke in die queere Szene ab den 1950er-Jahren und in die Angst eines Outings in einer Zeit, in der Homosexualität noch unter Strafe stand. Der Autor reflektiert seine romantischen und erotischen Erfahrungen, die Herausforderungen des schwulen Privatlebens sowie die Konfrontation mit AIDS, einer Krankheit, die einige seiner Freunde forderte und ihn auch als Arzt sehr bewegt hat. - Besonders die offene Erzählweise über seine Partnerschaften und den Umgang mit Homosexualität im ärztlichen und persönlichen Kontext macht das Buch zu einer bewegenden Autobiografie. Eine Lektüre für alle, die sich für Harm-Peter Dietrich als Person oder die Entwicklung der queeren Geschichte und Kultur aus einer autobiografischen Sicht interessieren. (EKZ, Esther Ritscher),