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Özlem Çimen taucht in ihrem Roman "Babas Schweigen" tief in die Geschichte ihrer Familie ein und deckt dabei lange verdrängte Traumata auf.

Ihre Erzählung verwebt zwei Erzählstränge miteinander: Zum einen die unbeschwerten Kindheitserinnerungen der Ich-Erzählerin an Sommerferien bei den Großeltern im kurdischen Teil Anatoliens. Zum anderen die schmerzhafte Konfrontation mit der Familiengeschichte, die eng mit dem Genozid an den Armeniern und der Verfolgung der Zaza-Kurden, verknüpft ist.

Behutsam schildert Çimen, wie sie die Wahrheit über ihre Herkunft erfährt. Die Idylle der Kindheit zerbricht, als sie erkennt, dass ihre Familie auf den enteigneten Ländereien armenischer Familien lebt und von dem Schweigen über die Gräueltaten profitiert hat.

Der Roman wirft wichtige Fragen nach Identität, Erinnerung und kollektiver Schuld auf. Çimen zeigt, wie das Schweigen der Vergangenheit die Gegenwart vergiften kann und wie wichtig es ist, sich mit den dunklen Kapiteln der Geschichte auseinanderzusetzen. Das Buch ist ein Plädoyer für die Kraft der Erinnerung und gegen das Vergessen.

Wärmstens empfohlen.