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Kommunen und Staat ziehen sich immer stärker aus der öffentlichen Daseinsvorsorge zurück und überlassen entsprechende soziale Aufgaben dem Engagement von Ehrenamtlichen. Dies geschieht immer häufiger zum Nachteil der betroffenen Menschen, die nicht mehr angemessen versorgt und betreut werden.

Die Publizistin hat sich von einer sachkundigen Autorin von Handreichungen für Freiwilligendienste zur vehementen Kritikerin des Ehrenamts gewandelt. Ihre aktuelle Bestandsaufnahme schließt an eine kritische Analyse von vor fünf Jahren an, wobei in ihrem Update zum einen neue Entwicklungen wie die Betreuung von Flüchtlingen behandelt werden. Zum anderen beschreibt die Autorin detaillierter, wie der schleichende Abbau öffentlicher Daseinsvorsorge und sozialer Hilfen durch eine gut vernetzte "Goodwill-Industrie" bemäntelt wird. Impulsgeber sind Vertreter des "schlanken Staates" in der Politik, ihre Ideenlieferanten (u.a. Bertelsmann Stiftung) sowie jene einflussreichen Organisationen, deren Existenz maßgeblich vom Freiwilligenengagement abhängt. Die Autorin konstatiert, dass einige Fehlentwicklungen im Sozialbereich (etwa Seniorenbetreuung) mittlerweile so akut sind, das eine Implosion in der Versorgung droht. - Empirisch fundierte und engagierte Reportage, die nicht zuletzt grundlegende Fragen nach der Rolle des Staates aufwirft. Als Ersatz bzw. Ergänzung zu o.g. Titeln. (2)