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Porträt einer italienischen Keramikmalerin, die ihre Schwester im April 2009 beim verheerenden Erdbeben von L'Aquila verloren hat. Selber nur knapp dem Verhängnis entkommen, kümmert sich die traumatisierte Frau um ihren heranwachsenden Neffen und findet in kleinen Schritten zurück in die Normalität.

Die Autorin schildert die postapokalyptische Psychostudie konsequent aus der unmittelbaren Ich-Perspektive Caterinas. Im zeitlich verschachtelten Plot des bewegenden Memento mori erodieren verdrängte Erinnerungen an das tödliche Drama die seelische Erstarrung der Protagonistin, bis sie ihren Schmerz akzeptiert und wieder zu sich findet. Der genau recherchierte Hintergrund des Harmagedon verleiht der stilistisch schlichten Familiengeschichte universellen Charakter und gibt der Tragödie einen eschatologischen Rahmen.

Breit empfohlen.