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Der Todesarzt von Auschwitz Josef Mengele (1911-1979), der grausamste Experimente an Menschen durchführte, tauchte 1948 in Südamerika unter, wurde durch staatliche Nachlässigkeit nie gefasst. Porträt eines Kriegsverbrechers, der die Hälfte seines Lebens auf der Flucht war.

"Der Todesarzt von Auschwitz, Josef Mengele (1911-1979), der grausamste Experimente an Menschen durchführte, taucht 1948 in Südamerika unter. Im nazifreundlichen Argentinien unter Perón führt er bald wieder ein sicheres Luxusleben. Als die politischen Verhältnisse sich dort ändern, Verfolgungsdruck spätestens nach Eichmanns Verurteilung zunimmt, lebt er in ständiger Angst vor Entdeckung in verschiedenen Ländern, bis zum Ende von seiner Familie finanziell unterstützt.

Der bekannte französische Journalist erzählt im Präsenz, nah an historischen Fakten, von einem Mann ohne Unrechtsbewusstsein, der die Hälfte des Lebens auf der Flucht war. Mitleid mit dem selbstherrlichen Kriegsverbrecher wird durch die Einbeziehung von detailreichen Zeitzeugenberichten und Rückblicken verhindert. Kritik an der nachlässigen staatlichen Verfolgung ist dem Text immanent.

Von B. Klaußner ernst und abwechslungsreich interpretiert.