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Wer als Kind sexuell misshandelt wird, kann und wird nicht einfach so darüber sprechen. Kindern, die missbraucht werden, werden ihre Identität und auch ihre Stimme geraubt. Mit dieser narrativen Prämisse entfaltet sich in dieser traurigen und gleichsam Hoffnung gebenden Geschichte ein bewegender Roman über das Erwachsenwerden im Angesicht grenzenlosen Grauens.

Die junge norwegische Autorin Maria Kjos Fonn (geboren 1990) erzählt in ihrem Debütroman eine Initiation von sowohl inhaltlicher als auch sprachlicher Wucht. Die Heldin heißt Charlotte und erzählt von ihrer Kindheit und Jugend. Der sexuelle und seelische Gewaltexzess, dem Charlotte ausgesetzt ist, wird hier mit großer literarischer Finesse präsentiert. Ein wunderbares Beispiel über die Macht der Literatur, das für viele Unsagbare sagbar zu machen. Vor dem Hintergrund einer sich entfaltenden Resilienz, die man der Protagonistin ohne Umschweife glaubt und die ganz atemberaubend schön erzählt wird. Ein ganz großes literarisches Talent, dem man ein großes Publikum wünscht.

Unbedingte Empfehlung.