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Einblick in Geschichte und Gegenwart traditioneller Geheimbünde und moderner Netzwerke wie Loge P 2, Opus Dei, Illuminaten, SKULL & Bones, Freimaurer, Rosenkreuzer, usw.

Gut rechiertes, spekulatives Sachbuch, das auf der Dan-Brown-Welle reitet und genüsslich Spekulationen über traditionelle Geheimbünde und moderne Netzwerke ausbreitet. Mai (vgl. "Benedikt XVI.", BA 9/05; "Der Bronzehändler", BA 10/06) unterscheidet 4 Arten von Geheimbünden (weltanschaulich orientierte, von Geheimdiensten initiierte, esoterische und hermetische Bünde mit abgesonderter Gegenwelt) und hält sie für den Ursprung der modernen europäischen Parteien. Besonders spannend berichtet er von der Vatikan-Szene (Loge P 2 und Opus Dei) sowie von dem erfundenen Bund "Prieuré de Sion". Obwohl es auch heute noch mächtige geheime Bünde wie den amerikanischen "Skull & Bones" gäbe, so handele es sich nicht mehr um wertorientierte Gemeinschaften, sondern um pragmatische, karrierebewusste Netzwerke. Während W. v. Rohr ("Geheimbünde", BA 11/02) die esoterische Szene behandelt und K.-H. Locke ("Stichwort Geheimbünde", BA 9/94) kompakte Informationen für Schülerreferate liefert, bedient Mai den Zeitgeschmack im Gefolge von Brown und Baigent.