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Ella, freiberufliche Journalisten in der Lebensmitte, ist stark belastet. Alleinerziehend, die jugendliche Tochter ist abgehauen; der verheiratete Lover macht mehr Verdruss als Freude; der demente Vater benötigt Aufmerksamkeit, erkennt seine Tochter aber nicht.

Im Altenheim begegnet ihr die alte Dame Karla, die nicht mehr spricht, aber immerhin aufmerksam wird, als Ella ihrem Vater ein Rilke-Gedicht vorliest.

Nach deren Tod, bekommt Ella einen Koffer voller ungeordneter Dokument dieser Frau. Die Journalistin in ihr wird neugierig, sie liest sich ein, nimmt Kontakt zu Angehörigen auf und ist fasziniert von einer Frau, die, 1924 geboren, einen ungewöhnlichen Lebensweg gegangen ist, sich für Frauenrechte eingesetzt und immer unabhängig geblieben ist. Die Auseinandersetzung mit Karla hilft ihr, ihr eigenes Leben neu zu sehen und ihre eigene Familiengschichte aufzuarbeiten.

Das Debüt der Autorin überzeugt durch einfühlsame Erzählweise, sowohl für die Geschichte Karlas, deren transkripierte Texte eingeschoben werden, als auch für Ellas Weg zur Selbstfindung.

Warmherzig geschrieben - breite Empfehlung.