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Die idyllische Kleinstadt Dunkelblum an der Ungarischen Grenze wird im Sommer 1989 in ihren Grundfesten erschüttert. Junge Studierende aus Wien richten den alten jüdischen Friedhof wieder her. Ein unbekannter Gast stellt Erkundigungen im Ort an. DDR-Flüchtlinge drängen ins Land. Und bei Ausgrabungen am Rande der Stadt wird ein Skelett entdeckt. Längst Verdrängtes und böse Erinnerungen an eine alte Schuld kommen im Dorf nach und nach ans Tageslicht. Mit gewohnt sprachlicher Raffinesse und hintergründigem Humor greift Menasse (zuletzt ID-A 15/17) meisterhaft die Fragen nach dem kollektiven Vergessen als eingeübte Überlebensstrategie und der persönlichen Schuld auf. Die fiktive Kleinstadt im Burgenland muss tatenlos zusehen, wie nicht nur die realen Grenzen fallen, sondern auch die Mauern aus Schweigen, Lügen und Vertuschen wanken. Die ganze Wahrheit wird mosaikartig aus einzelnen Erinnerungsfragmenten zu einem erschütternden Gesamtbild, dem sich nicht alle gleichermaßen stellen ...

Ein realistischer Blick auf Erinnerungskultur.

Unbedingt empfohlen.