Cover von Reise in das Land der Lager wird in neuem Tab geöffnet

Reise in das Land der Lager

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Margolin, Julius
Verfasserangabe: Julius Margolin
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2013
Verlag: Berlin, Suhrkamp
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

ZweigstelleStandorteStatusVorbestellungenFrist
Zweigstelle: Hauptstelle Standorte: D 552.2 / ErwBib Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

1. September 1939. Julius Margolin, Bürger mit polnischem und britischem Pass, der seit kurzem mit Frau und kleinem Sohn in Palästina lebt, hält sich in Lodz auf, als die Wehrmacht sein Land überfällt. Im Auto flieht er nach Osten, vorbei an den Flüchtlingstrecks, die von den Deutschen bombardiert werden. Doch der Schwarzmeerhafen Constanza, wo er sich nach Haifa einschiffen wollte, bleibt unerreichbar: Als die Rote Armee am 17. September in Ostpolen einmarschiert, wird die rumänische Grenze abgeriegelt. Auf seiner Odyssee durch das von Hitler und Stalin eingekeilte östliche Europa wird er Zeuge, wie Juden auf den Marktplätzen die Sowjets als Befreier bejubeln, wie ihre Begeisterung im Laufe des Winters in Entsetzen umschlägt, als die Behörden hebräische Bücher verbieten und schließlich die jüdische Bevölkerung aus der Stadt vertreiben. 1941 wird er verhaftet und in ein Straflager am Weißmeerkanal deportiert. Halbtot, zufällig gerettet, schreibt er 1947 in Israel nieder, was ihm geschah. Doch niemand wollte etwas hören von Lagern im Land der "Befreier vom Faschismus". Erst heute erscheint sein Zeugnis ungekürzt auf Deutsch. Ungewöhnlich ist nicht nur der Horizont des Berichts, der Holocaust und sowjetische Vernichtungspolitik umschließt. Margolin, dessen Buch in Ton und Haltung an Primo Levi erinnert, ergreift den Leser, weil er als Leidender wie als Zeuge auf seine Rechte pocht und sich wie ein Mensch aus einer anderen, besseren Welt verhält.
 
Nach dem Krieg entlassen, schreibt er seine Erlebnisse auf. Es ist das Zeugnis eines humanistisch gebildeten Menschen, der in eine ihm völlig fremde Umgebung geraten ist und Gefahr läuft, zu zerbrechen. Und hier beginnt die erneute Tragik von Margolin: Sein Manuskript will kein Verlag veröffentlichen. In verkürzter Form erscheint der Text später in mehreren Sprachen, vollständig erst viele Jahre nach dem Tod des Verfassers. Dieses Buch ist anders als die Erinnerungen von Sonja Friedmann-Wolf und Rudolf Hamburger, weil es tiefer auslotet und analytisch schärfer ist. (2)

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Margolin, Julius
Verfasserangabe: Julius Margolin
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2013
Verlag: Berlin, Suhrkamp
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik D 552.2, D 343.2
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-518-42406-3
2. ISBN: 3-518-42406-8
Beschreibung: 1. Aufl., 638 S.
Schlagwörter: Erinnerung; Autobiografie; Polen; Juden; Judenverfolgung; Holocaust; Shoah; Sowjetunion; Lager; Straflager; Gulag; Erlebnisbericht; Zeitzeuge
Suche nach dieser Beteiligten Person
Sprache: de
Originaltitel: Putesestvie v stranu ze-ka
Fußnote: Aus dem Russ. übers.
Mediengruppe: Buch