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"Populistische Bewegungen haben Zulauf, in Europa, aber auch weltweit. Trotz breiter medialer Aufmerksamkeit bleiben die Konturen des Phänomens unscharf und der Umgang damit umstritten: Was unterscheidet Populismus von berechtigter und notwendiger Kritik des Bestehenden? Was vermögen Populisten (noch) zu bewirken, sobald sie aus der Opposition in die politische Verantwortung wechseln? Jan-Werner Müller macht den moralisch begründeten Alleinvertretungsanspruch, der sich auf die Utopie eines homogenen Volkes gründet, als entscheidendes Kennzeichen des Populismus aus. Die selbsternannten Sprachrohre einer vermeintlich schweigenden Mehrheit offenbarten damit, so Müller, ihre von einer antielitären Attitüde vernebelten antipluralistischen und demokratiefeindlichen Tendenzen. Müller seziert den Populismus als Ideologie und Herrschaftspraxis. Sein Plädoyer: Selbstbewusst, aber nicht überheblich, diskussionsfreudig, aber inhaltlich standhaft – so sollte Populisten begegnet werden."(BpB)

 

Jan-Werner Müller, geboren 1970, lehrt Politische Theorie in Princeton.