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1845 legte Ludwig Bechstein (1801 - 1860) unter dem Titel "Deutsches Märchenbuch" die nach den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm (1812) zweite große Sammlung deutscher Volksmärchen vor. Im Unterschied zu den "wissenschaftlichen Märchensammlern" Brüder Grimm wollte der "Kindermärchenerzähler" Bechstein "alles für Kinder Unpassende vermeiden und Tugendhaftigkeit und sittliche Qualitäten der Märchenfiguren hervorheben". (Lexikon KJL) Als Quellen nutzte er sowohl mündliches Erzählgut als auch zeitgenösssische Märchensammlungen. "Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts schienen Bechsteins Märchenbücher an Beliebtheit die Sammlung der Brüder Grimm bei weitem zu übertreffen, heute folgt Bechstein in der Wertung in großem Abstand zu den Kinder- und Hausmärchen." (Lexikon KJL) Bechsteins Märchen erschienen in zahlreichen Ausgaben für Kinder. Insbesondere die zweite illustrierte Ausgabe von 1857 mit 184 Holzschnitten nach Originalzeichnungen des "Schöpfers der schönsten Märchenillustrationen des 19. Jahrhunderts" (Wegehaupt), des Illustrators Ludwig Richter (1803 - 1884), war sehr beliebt und ist bis heute Grundlage von Neuausgaben. "Die Illustrationen zu Bechsteins Märchenbuch gehören zum Besten, was Richter geschaffen hat" (Heinz Wegehaupt) und wurden nach Ablauf der Urheberrechtsfrist Ende des 19. Jahrhunderts auch als Illustrationen in zahlreiche Grimm-Ausgaben übernommen.

Hier liegt die (mindestens) 24. Auflage eines Nachdruckes ausgewählter Märchen durch den Verleger J. Kohler aus den USA vor, der im Auftrag der "Deutschen Gesellschaft von Pennsylvanien" ein breites Spektrum preiswerter deutschsprachiger Literatur und Kinderbücher für deutsche Auswanderer herausbrachte.