Reportage über die Menschen der Sahelzone, die nicht nur unter den Folgen des Kolonialismus, sondern auch unter Klimawandel, Dschihadismus, Waffenhandel und Ressourcenkonflikten u. v. m. zu leiden haben. Der Schwerpunkt liegt auf der Sahel-Zone, einem 3.500 km breiten Streifen Land in der Subsahara, in dem Militärs oder Dschihadisten das Sagen haben und die ab ca. 1960 zwar dem Würgegriff des Kolonialismus entkamen, sich aber politisch seit längerem wieder rückwärts bewegen. Die Sahelzone spielt eine Schlüsselrolle für Europa, sei es ordnungspolitisch (z.B. Migration) oder wirtschaftlich (Bodenschätze, Fischindustrie, Solarenergie usw.), aber auch China oder Russland verfolgen v.a. geopolitische Interessen. Eingriffe durch Weltbank, IWF oder Entwicklungshilfe versagen als Kontrollmittel und werden bevormundend wahrgenommen. Ehrich fordert eine Politik der ausgestreckten Hand auf Augenhöhe. Gut zu lesen, bisweilen humorvoll und persönlich. (EKZ)
Europa hat den Kolonialismus in den 1960er-Jahren in vielen afrikanischen Staaten für beendet erklärt. Zu Unrecht. In Wirklichkeit haben Europäer, die sich gern als Verfechter von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Szene setzen, korrupte politische Systeme auf dem Kontinent gefördert. Systeme, die ihnen dabei helfen, Afrikanerinnen und Afrikaner weiterhin zu bevormunden und auszubeuten. Doch vor allem in der Sahelzone sind viele Menschen an einem Punkt angekommen, an dem sie sich das nicht mehr bieten lassen. Sie sind sogar bereit, Militärregime zu unterstützen, die ihre Fassaden-Demokratien zertrümmern. Issio Ehrich zeigt die komplexen Netzwerke auf, die Europa mit Staaten in Afrika verbinden. Und er provoziert einen Perspektivwechsel. Er gibt Menschen eine Stimme, deren Sicht viel zu oft ignoriert wird, wenn es um Afrika geht. Menschen in Afrika. "Große Teile des Sahel (Senegal, Mauretanien, Mali, Burkina Faso und Niger) gehörten früher zu Französisch-Westafrika bzw. zu Französisch-Äquatorialafrika (der Tschad). Gambia, eine ehemals britische Enklave im Senegal, liegt am Südrand des Sahel. Auf meteorologischer und vegetationsgeographischer Basis wird der Sahel weitergefasst, im Westen manchmal einschließlich der Kapverdischen Inseln, im Osten über den Tschad-See hinaus oft bis zum Nil, also einschließlich der Regionen Darfur und Kurdufan im Sudan, manchmal bis zum Roten Meer im nördlichen Eritrea, selten bis herab nach Somalia." (wikipedia)
Verfasserangabe:
Issio Ehrich
Medienkennzeichen:
Sachliteratur
Jahr:
2024
Verlag:
Köln, Quadriga
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Systematik:
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D 810
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ISBN:
9783869951485
Beschreibung:
Originalausgabe, 270 Seiten, Illustrationen, farbig
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Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
Buch