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Die Demografie Ostmitteleuropas zwischen 1939 und 1959 verzeichnet immense Bevölkerungsverschiebungen. Ausgelöst durch den 2. Weltkrieg veränderte sich die Bevölkerungsverteilung in der Region durch Zwangsumsiedlungen, Vertreibungen, Fluchtbewegungen - und durch die Toten des Krieges und die Ermordung von Millionen Menschen.

Dieser Atlas ist in seiner modernen Konzeption ein Gemeinschaftswerk von vier jüngeren polnischen Zeithistorikerinnen und -historikern. Zeitlich wie geografisch berücksichtigt er das vollständige polnische Territorium vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, und die polnische Geschichte steht im Mittelpunkt der Darstellung. Durch einen transnationalen Ansatz und die Strukturierung nach Bevölkerungsgruppen, die Deutsche, Ukrainer, Weißrussen, Litauer, Tschechen, Slowaken und andere Gruppen einbezieht, bietet der Atlas jedoch zugleich eine europäische Perspektive auf Umsiedlungen und Vertreibungen zwischen 1939 und 1959. Ein zentrales Kapitel befasst sich mit der jüdischen Bevölkerung Polens und zeichnet ihre Situation von der Vorkriegszeit bis zur Ghettoisierung und Vernichtung durch die Deutschen nach. Weitere Kapitel beschreiben die Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung nach Westen von 1944 bis 1945, die Verschleppung von Deutschen in die UdSSR und die organisierte Aussiedlung zwischen 1945 und 1948 aus den polnischen Gebieten.

Der Atlas enth. nicht nur zahlreiche Karten, sondern informative Texte, Abbildungen von Dokumenten, Erinnerungsberichte sowie seltene Fotos und ist ein aktueller Beitrag zur Debatte um die Geschichte der Vertreibungen in Ostmitteleuropa. (Bundeszentrale für politische Bildung)