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In einem fiktiven Tagebuch berichtet die Schwester des Dichters Arthur Rimbaud (1854-1891) über die letzten Monate seines Lebens.

Nach ausschweifenden Jahren in Paris und Afrika kehrt Arthur Rimbaud 1891 auf den elterlichen Hof in den Ardennen zurück. Der "poète maudit", 36 Jahre alt, ist ein gebrochener Mann, beinamputiert und verbittert. Für die Mutter bleibt er ein Ausgestoßener und Skandal, aber die Schwester Isabelle wird ihn pflegen und ihm zuhören. Ihr fiktives Tagebuch begleitet die Monate seines Sterbens und gibt Einblick in ein Dichterleben von mythischer Tragik. Kurze, eingeschobene Episoden beleuchten die Zeit in Paris, das den jungen Revolutionär feierte, und später die Jahre als Kaufmann in Afrika unter der sengenden, geliebten Sonne, die ihn verbrennen wird. Rimbaud stirbt am 10.11.1891 in Marseille. Behutsam schafft Besson Verbindungslinien zwischen Wahrheit und Wahrscheinlichkeit. Die knappe, klare Sprache stimmt den starken Gefühlen das Pathos. Ein eindringliches Kammerspiel, eine bewegende Parabel von Aufbruch, Hybris und Verfall. Breiter empfohlen.