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Entwurzelt im eigenen Land - Deutsche Sinti und Roma nach 1945
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Verfasserangabe:
hrsg. von Susanne Urban ...
Medienkennzeichen:
Sachliteratur
Jahr:
2015
Verlag:
Göttingen, Wallstein
Mediengruppe:
Buch
Zweigstelle | Standorte | Status | Vorbestellungen | Frist |
Zweigstelle:
Hauptstelle
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Standorte:
D 343.2 / ErwBib
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Status:
Verfügbar
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0
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Frist:
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Für das Verständnis der Gegenwart ausgesprochene hilfreiche Einführung in die Quellenlage und die Grundfragen der Erforschung der Geschichte von Sinti und Roma, die nach 1945 als Verfolgte, Vertriebene und Opfer eines ungehemmten Antiziganismus auch in der Bundesrepublik ausgegrenzt blieben.
Die zweite Ausgabe der "Fundstücke" beschäftigt sich mit deutschen Sinti und Roma, die als Überlebende des NS-Genozids nach 1945 versuchten, sich im eigenen Land ein neues Leben aufzubauen, oder zu emigrieren. Narrative der Überlebenden in den Dokumenten aus dem Archiv des International Tracing Service (ITS) sowie administrative Akten aus dem ITS verdeutlichen nicht nur, was diese häufig nicht als NS-Verfolgte anerkannten Menschen erlitten hatten, sondern auch mit welchen Vorurteilen und bürokratischen Hürden sie nach der Befreiung konfrontiert waren. Auch die Auskunftspraxis des ITS war ein Teil der langen Marginalisierungsgeschichte der Sinti und Roma. Die in dem Band versammelten Essays richten anhand der Dokumente einen kritischen Blick auf beteiligte Institutionen und stellen sich empathisch an die Seite derer, die zwar überlebt hatten, aber nach 1945 erneut Diskriminierung und Ausgrenzung erleben mussten.
Der 2. Band der sehr bemerkenswerten Reihe "Fundstücke" widmet sich u.a. der Frage, warum sich die Situation der Sinti und Roma von der anderer verfolgten Gruppen, insbesondere der jüdischen Überlebenden so sehr unterschied. Die Archivlage ist Teil dieser spannenden Geschichte, der Text ist konzis und reflektiert geschrieben. Das bis heute durch Unkenntnis, Vorurteile und Abwehr geprägte Bild in Deutschland hat seine Geschichte, an deren Anfang steht, dass in der jungen Bundesrepublik der Antiziganismus nicht - wie der Antisemitismus - geächtet war (was nicht heißt, dass es letzteren nicht gab), Vorurteile blieben bestehen. Von Verfolgung und Vertreibung zugleich Betroffene mussten ihre Identität neu definieren bzw. damit leben, dass sie ihnen definiert wurde; die Beweislast lag zumeist bei den Opfern, deren Gettoisierung als mangelnde Bereitschaft, sich zu integrieren, uminterpretiert wurde; "volksfremde Elemente" zu sein wurde ihnen vorgeworfen. - Ebenso beeindruckend knapp wie gewinnbringend als Schlüssel zu diesem wichtigen Thema außerordentlich gut geeignet. Mit Literaturverzeichnis. (2)
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Verfasserangabe:
hrsg. von Susanne Urban ...
Medienkennzeichen:
Sachliteratur
Jahr:
2015
Verlag:
Göttingen, Wallstein
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-8353-1656-0
2. ISBN:
3-8353-1656-7
Beschreibung:
64 S. : Ill.
Beteiligte Personen:
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Urban, Susanne
Sprache:
de
Mediengruppe:
Buch