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Ab April 1943 gab es den Block 10 in Auschwitz. Dort wurden medizinische Versuche an rund 800 Frauen vorgenommen, von denen über ein Drittel die Lagerzeit überstanden. Lang erzählt, wer sie waren, was mit ihnen geschah, wie sie den Alltag bewältigten und mit welchen Folgen die Überlebenden zurechtkommen mussten.

Im Stammlager Auschwitz, inmitten eines Männer-KZ, ließ die SS-Lagerleitung Anfang 1943 ein zweistöckiges Gebäude, den Block 10, vom übrigen Gelände abtrennen. In ihm wurden jüdische Frauen eingesperrt, meist mehr als 400, auf engstem Raum. Zwei NS-Mediziner erprobten an ihnen Methoden der Sterilisierung, andere Ärzte benutzten sie für weitere Experimente. Die Insassinnen, die diese Qualen überlebten, haben nach Kriegsende vielfach vor Gericht ausgesagt. Aus ihren protokollierten Erinnerungen, Behördendokumenten und weiteren Quellen, auch eigenen Interviews, hat Lang ein großes Mosaik zusammengesetzt, ein Stück historischer Literatur, das mitreißt und schockiert.

 

Anhand von Gerichtsprotokollen, Erinnerungsliteratur und eigenen Interviews mit überlebenden Opfern dokumentiert der Autor medizinische Experimente der Nazis an jüdischen Frauen in Auschwitz zwischen 1943 und 1945. Im "Block 10", waren von 1943 bis zur Befreiung des Lagers ca. 800 Frauen verschiedenen Medizinversuchen unterworfen: mit Spritzen in die Gebärmutter und mit Röntgenbestrahlung zwecks Vorbereitung der "unblutigen" Massensterilisation; Experimenten zur Früherkennung von Gebärmutterkrebs, zur Behandlung von Rheuma und zur Verträglichkeit von Blutsera. Lang gibt entlang von Gerichtsprotokollen, Erinnerungsliteratur und eigenen Interviews den Opfern der "Humanexperimente" eine Stimme, charakterisiert auch die Täter und erhellt den "Alltag" in Auschwitz. - Eine akribische Studie, welche die Vorarbeiten von A. Mitscherlich ("Medizin ohne Menschlichkeit"), R.J. Lifton ("Ärzte im Dritten Reich"), E. Klee ("Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer") sowie "Tödliche Medizin im Nationalsozialismus" komplettiert. (2)