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Die tragische Liebesgeschichte zwischen Sali und Vrenchen, Sohn und Tochter einst befreundeter und später bis aufs Blut verfeindeter Bauern, zählt zu den bedeutendsten Novellen aus Gottfried Kellers Sammlung "Die Leute von Seldwyla".

Nachdem ihre gemeinsame Kindheit durch Rachsucht der Väter ein abruptes Ende gefunden hat, begegnen sich Sali und Vrenchen im Alter von 19 und 17 Jahren wieder. Inzwischen haben sich die Väter gegenseitig mittels Gerichtskosten und spendabler Bewirtung vorgeblicher Parteigänger zugrunde gerichtet. Sali schlägt Vrenchens Vater mit einem Stein auf den Kopf, als dieser seine Tochter an den Haaren hinter sich herzerrt. Wissend, dass ihre Liebe keine Zukunft hat, gehen sie gemeinsam in den Tod. - Am 19. Juli 2019 jährt sich Gottfried Kellers Geburt zum 200. Mal. Feinfühlig und ausdrucksstark liest Schauspieler Stephan Schad mit seiner angenehmen, leicht rauen Stimme die zu Herzen gehende Geschichte. Durch seine ruhige Interpretation erschließt sich die faszinierende Erzählkunst Kellers, die mehr auf innere Dramatik als auf äußere Handlung setzt.