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Der gewaltige Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im Jahre 1815 war die Ursache für weltweite Wetteranomalien in den Folgejahren, die wiederum in vielen Gegenden zu Missernten, Hungersnöten, sozialen Unruhen und Massenmigrationen und letztlich zu Verschiebungen in der Weltpolitik führten.

Der Historiker W. Behringer (vgl. "Kulturgeschichte des Klimas", BA 12/07) verknüpft den gewaltigen Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora 1815 mit den weltweiten Wetteranomalien in den Folgejahren (z.B. "Jahr ohne Sommer" 1816 in Westeuropa und Nordamerika, sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in Asien, Schnee und Frost im Sommer, Dürre), deren Ursache damals unbekannt war. Er schildert, wie die dadurch verursachten Missernten zu Teuerungen, Arbeitslosigkeit, Hungersnöten, Verzweiflung, Seuchen, Massenmigrationen und Aufständen führten, beschreibt aber auch die unterschiedlichen Reaktionen und Maßnahmen unterschiedlicher Regierungen und Kulturen (z.B. Arbeitsmaßnahmen, Agrarreformen, letztlich auch Grundlagen für den späteren Fortschritt wie Dampfschifffahrt, Eisenbahn, neue Wissenschaften). Er zeigt die Tamborakrise in der Zusammenschau von Natur-, Kultur- und Sozialgeschichte mit vielen aktuellen Bezügen und verdeutlicht die Anfälligkeit der menschlichen Kultur für klimatische Veränderungen. Andere Schwerpunkte als "Vulkanwinter 1816" von G. D'Arcy Wood (ID-A 19/15). Sehr empfohlen. (2)