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Island wird komplett von der Außenwelt abgeschnitten, Flugzeuge können nicht starten, Schiffe nicht navigieren. Existiert überhaupt noch eine Welt jenseits des Inselstaats? Die Bewohner kämpfen ums nackte Überleben, Machtpolitiker machen sich die Situation zunutze, die Gesellschaft zerfällt.

Die Apokalypse im digitalen Zeitalter - so könnte man diesen Roman knapp umschreiben. Island wird von der Außenwelt abgeschnitten. Zunächst sieht es nach einem banalen Stromausfall aus, doch auch nachdem dieser wieder fließt, kann keinerlei Kontakt zur Außenwelt hergestellt werden. Alle Systeme brechen zusammen, Flugzeuge können weder starten noch landen, Schiffe nicht navigieren. Wohin mit den gestrandeten Touristen? Internet und TV beschränken sich ausschließlich auf Island. Die Regierung ist bemüht, aufkommende Panik zu unterdrücken, kann aber Gewaltakte, Plünderungen und das Aufkommen von Rassismus nicht aufhalten. Parallelgesellschaften entstehen, alle Menschen sollen sich ausschließlich der Lebensmittelproduktion widmen; der Flughafen wird zum Internierungslager für unerwünschte, nicht-isländische Menschen. Anhand der Geschichte eines Journalisten und seiner Ex-Freundin (Musikerin mit Migrationshintergrund) schildert die isländische Autorin in ihrem Debüt den Zerfall einer Gesellschaft im Kampf ums nackte Überleben.

Spannend, roh, mit wenig Raum für Optimismus. Sehr empfehlenswert.