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Nicolas Lunabba ist Sozialarbeiter in Malmö, das zuletzt durch eine Welle von Tötungsdelikten traurige Berühmtheit erlangte. Er schildert seinen Berufsalltag mit Jugendlichen in sozialen Brennpunkten, denen er sich durch seine Vita als "swartskallar" (schwedisch "Schwarzkopf", herabwürdigend für PoCs) verbunden fühlt. Er hat als Heranwachsender Armut, Wut und Gewalt, strukturellen Rassismus und gruppenpsychologische Zwänge erlebt, wahrt jedoch lange professionelle Distanz. Mit diesem Grundsatz bricht Lunabba, als er den jugendlichen Elijah aus prekären Verhältnissen bei sich zuhause aufnimmt: Ungeschönt beschreibt Lunabba den gemeinsamen Alltag, seine Selbstzweifel u. Dämonen, die vielen Rückschläge, aber auch Fortschritte im Kontext täglicher Anwürfe und Gewalt. Elijah kann für sich eine Perspektive außerhalb seiner alten Lebenswelt entwickeln, während andere in Armut und Trostlosigkeit gefangen bleiben. Eine wahrhaftige, reflektierte u. literarisch brillante Erzählung in der Tradition von A. Ernaux oder D. Eribon. ... Nicolas Lunabba, geboren 1981 in Lleida, Spanien, arbeitet mit Kindern und Jugendlichen in sogenannten Problemvierteln in Südschweden und erhebt regelmäßig seine Stimme gegen soziale Ungleichheit und strukturellen Rassismus. Für sein Engagement wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Martin-Luther-King-Preis und der Ehrendoktorwürde der Universität Malmö. Sein literarisches Memoir «Bist du traurig, wenn ich sterbe» stand über ein Jahr lang auf der schwedischen Bestsellerliste, wurde von der Kritik hoch gelobt und erscheint in Übersetzung in fünf Ländern.