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Als Joseph Lister (1827-1912) mit 19 Jahren seine Berufung erkennt, ist die Chirurgie in England noch ein Desaster, die segensreiche Wirkung der Hygiene unbekannt. Doch Listers Vater baut ihm ein ausgezeichnetes Mikroskop, mit dessen Hilfe er die Ursache des massenhaften Sterbens erkennen kann.

Wer sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in England (und sicher auch an vielen anderen Orten Europas) in ein Krankenhaus begeben musste, konnte froh sein, wenn er dieses lebend wieder verließ. Überfüllte Hospitäler, in denen es vor Keimen und Bakterien wimmelte, unwissende Ärzte, die vor großem Publikum mehrere Patienten nacheinander operierten, ohne dazwischen ihr chirurgisches Werkzeug zu reinigen, stinkende Luft und "Heilmittel" wie Arsen oder Quecksilber waren damals an der Tagesordnung. Die Mortalitätsrate in den Kliniken war entsprechend. In diesem Buch werden diese Zustände eindrucksvoll geschildert. Sie bilden den Kontext für die Biografie des britischen Chirurgen Joseph Lister, der mit Intelligenz und Forscherdrang versuchte, die Gefahr von Infektionen und Entzündungen, an denen so viele Patienten starben, einzudämmen. Seine Experimente mit dem antiseptisch wirkenden Phenol führten zu großen Erfolgen und senkten die Sterblichkeitsrate enorm. Queen Victoria ernannte den genialen Mediziner sogar zum Hofchirurgen. Eine hochinteressante Geschichte, spannend erzählt. (2)