"Nicht nur das Paradies, auch die Hölle ging uns verloren". Willy Peter Reese ist erst zwanzig Jahre alt und will Schriftsteller werden, als er zur Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront geschickt wird. Von 1941 bis 1944 schreibt er auf, was er erlebt - unbarmherzig gegen sich selbst und mit unverstelltem Blick.
Ein Soldat, kaum 18 geworden, zieht gegen Russland. Wie besessen notiert er seine Erlebnisse und Erfahrungen im Krieg: die Frontgräuel, den alltäglichen Tod, Schuldgefühle, Depressionen, Flucht in Sex und Alkohol. 1944, kurz vor seinem Tod, beginnt er, hoch ambitioniert, seine Aufzeichnungen in Literatur zu verwandeln. "Russische Abenteuer - Ein Bekenntnis aus dem Großen Kriege" nennt er das. 60 Jahre ruht das Manuskript auf einem Dachboden, jetzt hat es Stern-Reporter Schmitz, ergänzt um erläuternde Anmerkungen und ein instruktives Nachwort, der Öffentlichkeit übergeben - eine literarische Entdeckung ersten Ranges. Entstanden ist ein Bekenntnis von bedrückender Intensität . Ein Dokument des Grauens über den Prozess einer ungeheuren Entmenschlichung. Und eine Anklage gegen den Krieg, die weit hinausreicht über den Kontext ihres Entstehens.
Ähnlich "Anonyma : Eine Frau in Berlin" wird Reeses unvollendet gebliebene Auseinandersetzung mit Krieg und Nationalsozialismus durch die Unmittelbarkeit der Erfahrung beglaubigt. Ein präziser, beklemmend lakonischer Bericht vom Zusammenbruch der Menschlichkeit im Krieg, die schonungslose Bilanz eines unerbittlichen Chronisten, die zum Schlüssel für eine ganze Generation wird. Bestseller. (2)
Verfasserangabe:
Willy Peter Reese. Hrsg. v. Stefan Schmitz
Medienkennzeichen:
Sachliteratur
Jahr:
2004
Verlag:
München , List
Aufsätze:
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ISBN:
3-548-60486-2
Beschreibung:
283 S. : Dok., Fotos, Dok. u. Faks. auf 16 Taf., 1 Übers.-Kte
Mediengruppe:
Buch