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In der losen Reihe "Jazz at Berlin Philharmonic" präsentiert das Label ACT seit 2013 ungewöhnliche Musikerkombinationen. Die aktuelle Folge beinhaltet das letzte Konzert des Gitarristen Larry Coryell vor seinem Tod im Februar 2017.

Am Abend des 24. Januar 2017 präsentierten sich die beiden Gitarristen in überschwänglicher Form, wie man gleich beim ersten Stück hören kann. Mit Larry Coryell an der Akustikgitarre und Philip Catheri-ne an der E-Gitarre stürzen sie sich einmal mehr in die arpeggierten Work-Outs von "Miss Julie" - dem Eröffnungstrack von "Twin House" - mit einer Verve und Energie, die ihr Alter verrät. Es gibt einen göttlichen Moment am Ende von "Manha de Carnaval", wenn Coryell eine Reihe von perfekt platzierten, gedämpften Harmonien über der zarten Begleitung von Catherine auswählt. Und später, in "Bag's Groove", Coryells Duo mit Lars Danielsson, fliegen ihm die Zitate aus anderen Stücken freudig aus den Fingern: alles von Denzil Bests "Move" aus "Birth of the Cool" bis zum eröffnenden Fagottsolo aus Strawinskys "Rite of Spring"

Und doch ist die spürbare Ausgelassenheit dieses Konzerts nun mit Traurigkeit behaftet: Es sollte Larry Coryells allerletzter Auftritt in einem Konzertsaal sein. Vier Wochen später starb Coryell im Alter von 73 Jahren im Schlaf nach einer zwei Nächte dauernden Trio-Residency im Iridium in New York. Was bleibt, ist die Erinnerung und vor allem dieses letzte Beispiel für etwas ganz Besonderes: das, was Siggi Loch einmal als die "kreative Kompatibilität, die Begeisterung und das gegenseitige Verständnis" zweier ganz großer Gitarristen, Larry Coryell und Philip Catherine, beschrieben hat.