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Im Widerstand

Größe und Scheitern der Opposition gegen Hitler
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Benz, Wolfgang
Verfasserangabe: Wolfgang Benz
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2018
Verlag: München, C.H.Beck
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Millionen Deutsche unternahmen nichts, als das NS-Regime seine Macht immer weiter ausbaute, dabei Recht brach und zahllose Menschen verfolgte und ermordete. Das Rechtsempfinden war unter dem Einfluss der Nationalsozialisten rasch so verkümmert, dass viele den Beginn der Tyrannei sogar begrüßten. Wer weder überzeugter Nationalsozialist noch gleichgültiger Mitläufer war, verhielt sich zumeist aus Angst um die eigene Sicherheit oder die der Familie still. Einige wenige, wie Georg Elser, Claus Schenk Graf von Stauffenberg und die Mitglieder der Weißen Rose oder des Kreisauer Kreises, riskierten – und verloren – jedoch ihr Leben beim Versuch, dem verbrecherischen Regime ein Ende zu bereiten. Wolfgang Benz untersucht die oft kaum miteinander vernetzte Opposition gegen Hitler. Es waren Intellektuelle, Künstler, Aristokraten, Personen aus der Arbeiterbewegung und den Kirchen, Jugendgruppen oder auch Militärs, die sich sehr individuell und mutig gegen die Mehrheit und die Wirklichkeit im NS-Regime stellten. Benz zeigt die Motive und Bedingungen des Widerstands auf, dekonstruiert Mythen und untersucht, wieso einige Widerstandskämpfer erst mit großem zeitlichem Abstand zur NS-Diktatur anerkannt und gewürdigt wurden. Der deutsche Widerstand gegen Hitler ist ein Kapitel mit mehr Schatten als Licht. Millionen Deutsche haben keinen Finger gerührt, als das NS-Regime die Freiheit beseitigte, Recht brach und zahllose Mitbürger verfolgte und ermordete. Einige aber wie Georg Elser, Graf Stauffenberg oder die Mitglieder der Weißen Rose haben ihr Leben riskiert, um den Verbrechen ein Ende zu machen. Wolfgang Benz entfaltet in seinem großen Buch das vielschichtige Spektrum der Opposition gegen Hitler, zerpflückt dabei manche Mythen und bietet eine Gesamtdarstellung auf dem neuesten Stand der Forschung.
Zwischen Wegducken und Mut zum Handeln schwankte nach 1933 die Haltung jener Deutschen, die keine überzeugten Nazis oder gleichgültige Mitläufer waren. Einfache Leute brachten sich in Gefahr, weil sie aus Anstand Unschuldigen Hilfe leisteten, Kommunisten wurden im Untergrund aktiv, Kirchenleute, Aristokraten oder Intellektuelle verweigerten sich und planten sogar den Regimewechsel. Aber weit mehr fürchteten um ihre Sicherheit und die ihrer Familien und ballten deshalb nur die Faust in der Tasche. In dichten Szenen erzählt Wolfgang Benz von der Wirklichkeit im NS-Regime und den Motiven und Bedingungen der Opposition in einem Terrorstaat.
 
Wolfgang Benz war bis 2011 Direktor des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Er hat zahlreiche Werke zur Geschichte des Dritten Reiches vorgelegt. 1992 erhielt er (zusammen mit Barbara Distel) den Geschwister-Scholl-Preis.
 
Prolog: Widerstand ohne Volk oder Volk ohne Widerstand?
Auflehnen gegen die Obrigkeit
Phasen der Hinnahme
Widerstand als Haltung
Definition und Deutung
Handeln gegen das Regime
 
1. Widerstand gegen den Nationalsozialismus vor Hitlers Machterhalt: Publizisten, Politiker, Künstler, Wissenschaftler
Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky, Ernst Toller
George Grosz, John Heartfield, Lion Feuchtwanger
Emil Gumbel, Theodor Lessing
Walter Gyßling
Theodor Heuss, Konrad Heiden
Ernst Niekisch, A. Paul Weber, Erich Ohser
Theodor Wolff , Fritz Michael Gerlich
Der Klub vom 3. Oktober
Erich Mühsam, Werner Hegemann, Emil Ludwig
Hans Achim Litten
SPD, Reichsbanner, Eiserne Front
Friedrich Franz von Unruh, Paul Kampffmeyer
 
2. Statt Hitler lieber einen König: Bayerische Monarchisten
 
3. Widerstand aus der Arbeiterbewegung
Die Kommunistische Partei
Verfolgung und Widerstand der Kommunisten Alfred und Lina Haag
Die Sozialdemokratische Partei
Gewerkschaften
Linke Sozialisten und rechte Kommunisten
Der Internationale Sozialistische Kampfbund
Illusionen des Widerstands: Volksfront aller Demokratenoder wenigstens die Einheitsfront der Arbeiter
 
4. Misslungenes Aufbegehren: Konservative Oppositionnach dem Scheitern des Zähmungskonzepts
 
5. Der Mann aus dem Volk: Georg Elser
 
6. Widerstand von Christen: Anpassung und Kollaborationder Kirchen
Bekennende Kirche und «Deutsche Christen»
«Mit brennender Sorge»
Widerstand aus dem Glauben
Die «Reichskristallnacht» 1938 und das Christentum
Die Kirchen und der Krankenmord
Vom Kirchenkampf zum Widerstand
Jehovas Zeugen (Ernste Bibelforscher)
Kirchen und Juden
Das Schuldbekenntnis der Protestanten
Katholische Martyrologie und christliche Barmherzigkeit
 
7. Intellektuelle: Die Rote Kapelle
 
8. Jüdischer Widerstand und Rettung von Juden
Selbstbehauptung
Der Protest in der Rosenstraße
Widerstand für Juden
 
9. Nonkonformes Verhalten: Opposition und Widerstand der jungen Generation
Edelweißpiraten, Meuten, Swing-Jugend
Junge Arbeiter: Die Herbert-Baum-Gruppe
Widerstand an der Universität: Die Weiße Rose
Die Flugblätter der Weißen Rose
Die Geschwister Scholl
Alexander Schmorell
Willi Graf
Christoph Probst
Kurt Huber
Sympathisierende und Unterstützer
Die Weiße Rose und die Juden
Epigonen in München
Nachhall in Hamburg
Verklärung nach dem Untergang: Der Nachruhm der Weißen Rose
 
10. Gesellschaftliche Eliten
Liberale: Der Robinsohn-Strassmann-Kreis
Milieu und Widerstand
Politischer Katholizismus
Konservatives Bürgertum: Johannes Popitz
Einig als Opposition: Der Solf-Kreis
Gelehrte: Der Freiburger Kreis
Carl Goerdelers Weg zum Widerstand
Die Berliner Mittwochsgesellschaft
Der Goerdeler-Kreis
Der Kreisauer Kreis
Staatsziel und Gesellschaftsordnung
 
11. Widerstand von Soldaten
Hitlers Kriegspläne und die Anfänge der Militäropposition
Tyrannenmord: Das verschobene Attentat
Unternehmen Sieben
Schwarze Kapelle
Zentren und Akteure des Widerstands der Offiziere
Der 20. Juli 1944
Hitlers Rache
Das Nationalkomitee Freies Deutschland
Kriegsdienstverweigerung und Fahnenflucht als Widerstand
 
12. Widerstand in letzter Stunde
Die Männer von Brettheim
Das Kriegsende in Ansbach
Aufstand in Dachau
Die Freiheitsaktion Bayern
 
Epilog: Widerstand in Deutschland und im Exil

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Benz, Wolfgang
Verfasserangabe: Wolfgang Benz
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2018
Verlag: München, C.H.Beck
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Systematik: Suche nach dieser Systematik D 343.4
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ISBN: 3-406-73345-X
2. ISBN: 978-3-406-73345-1
Beschreibung: 556 Seiten
Schlagwörter: Deutschland (1933-1945); NS-Diktatur; Widerstand; Widerstandsgruppe; Widerstandskämpfer; Widerstandskampf; Opposition
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch