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Erasmus Alberus (1500 - 1553), Schüler, eifriger Anhänger und Freund Martin Luthers, war ein unbequemer, streitbarer Reformator und produktiver Literat. Er wurde 1552 von Herzog Johann Albrecht I. zum Superintendenten des Landes Stargard und Prediger an der Marienkirche Neubrandenburg berufen - was einen Rechtsstreit zwischen Herzog und Magistrat Neubrandenburgs um das Recht der kirchlichen Ämterbesetzung auslöste. Der Magistrat verweigerte Alberus Gehalt und Deputat und rief zum Boykott seiner Predigten auf. Erasmus Alberus starb am 5. Mai 1553 in Neubrandenburg.

In die Neubrandenburger Buchdruck-Geschichte ging Alberus als Autor des ersten nachweislich in Neubrandenburg gedruckten Buches ein, das 8 Tage vor seinem Tod als Streitschrift unter dem Titel "Wider die verfluchte Lere der Carlstader" erschien.

 

Wie zahlreiche Reformatoren verfaßte auch Erasmus Alberus ein "Katechismusbüchlein", das in einigen Nachdrucken erschien und sich ganz speziell an kleine Kinder wendet. Der Text ist in der bewährten katechetischen Frage-Antwort-Form als 10 Dialoge zwischen Erasmus und den Mädchen (!) Gertrud (dreieinhalb Jahre alt), Christina, Dorothea, Cecilia, Anna sowie den Jungen Wiginut, Bernhard und Daniel gestaltet. Eine für Neubrandenburg interessante Besonderheit: Das "Gebet zu dem ewigen Wort Gottes" ist ganz ausdrücklich den "Kindern Neubrandenburgs" gewidmet:

"Den Kindern zu Newen Brandenburgk,

so Jhesum Christum lieb haben,

zum Newen seligen Jhare geschenkt

durch D. Erasmum Alberum".

Diese Widmung ließ Erasmus Alberus in die Auflage einfügen, die 1552 in Mühlhausen gedruckt wurde - kurz bevor er die Reise zu seinem neuen Amt in Neubrandenburg antrat.