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An den Rand geschrieben

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Polgar, Alfred
Verfasserangabe: Alfred Polgar
Medienkennzeichen: Belletristik
Jahr: 1926
Verlag: Berlin, Rowohlt
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Alfred Polgar wurde im 2. Wiener Bezirk, Leopoldstadt, als jüngstes von drei Kindern assimilierter Juden geboren. Die Eltern, Josef und Henriette Polak, geb. Steiner, betrieben eine Klavierschule. Nach Gymnasium und Handelsschule wurde Polgar 1895 Redakteur bei der Wiener Allgemeinen Zeitung, wo er anfangs als Gerichtsreporter und Parlamentsreporter arbeitete. Später war er dort Redakteur im Ressort Feuilleton.
Ab 1905 schrieb Polgar regelmäßig für Siegfried Jacobsohns Zeitschrift Die Schaubühne. Daneben war er auch als Autor für das Kabarett tätig. Für das Cabaret Fledermaus schrieb er zusammen mit Egon Friedell das erfolgreiche humoristische Stück Goethe. Eine Groteske in zwei Bildern (1908), in dem der Literaturunterricht an den Schulen dadurch parodiert wird, dass Johann Wolfgang von Goethe zu einem Literaturexamen über Goethes Leben und Werk erscheint – und durchfällt. 1908 erschien Polgars erstes Buch Der Quell des Übels. Der Ort, an dem Polgar zu dieser Zeit am häufigsten verkehrte, war das Café Central, in dem er in Gesellschaft von Peter Altenberg, Anton Kuh, Adolf Loos und Egon Friedell anzutreffen war und viel Material für seine scharfsinnigen Beobachtungen und Analysen fand.
Polgar betätigte sich auch als Bearbeiter und Übersetzer von Theaterstücken, etwa von Nestroy, und übersetzte 1913 Ferenc Molnárs Stück Liliom aus dem Ungarischen ins Deutsche. Er verlegte die Handlung in den Wiener Prater und fügte einen Prolog hinzu, was dem bis dahin erfolglosen Stück mit einer triumphalen Premiere am 28. Februar 1913 im Theater in der Josefstadt in Wien den Weg zum Welterfolg ebnete.
Am 23. September 1914 ließ er seinen Namen offiziell von Polak auf Polgar ändern[1] (ungar. polgár = dt. Bürger).
Während des Ersten Weltkriegs arbeitete Polgar im Kriegsarchiv,[2] schrieb jedoch auch weiterhin für Zeitungen, unter anderem auch für die deutschsprachige ungarische Zeitung Pester Lloyd.
Nach Kriegsende wurde er bei der Zeitung Der Neue Tag Chef des Feuilletons. Er arbeitete auch an Stefan Großmanns Das Tage-Buch mit. Gemeinsam mit Egon Friedell schrieb er ab 1921 das Böse Buben Journal. In den 1920er Jahren lebte Polgar überwiegend in Berlin. Viele Artikel von ihm erschienen in dieser Zeit im Berliner Tageblatt und im Prager Tagblatt. Im Oktober 1929 heiratete er die Wienerin Elise Loewy, geb. Müller.
Nach der Machtergreifung des NS-Regimes war für den „österreichischen Juden und linksliberalen Antifaschisten Polgar im nationalsozialistischen Deutschland kein Platz“.[3] Anfang März 1933 floh er nach Prag. Am 10. Mai 1933 wurden seine Bücher verbrannt. Später ging er nach Wien. 1937/38 schrieb er über Marlene Dietrich; Ulrich Weinzierl fand den Text 1984 in New York, gedruckt ist er 2015 erschienen.
Beim „Anschluss Österreichs“ im März 1938 waren Polgar und seine Frau gerade in Zürich. Weil er dort keine Arbeitserlaubnis erhielt, flohen sie nach Paris.[4] Dort schloss er sich der Liga für das geistige Österreich (Ligue de l’Autriche Vivante) an, der auch Fritz Brügel, Gina Kaus, E. A. Rheinhardt, Joseph Roth und Franz Werfel angehörten.
Nach dem Einmarsch der Deutschen in Frankreich im Juni 1940 floh er nach Marseille, von wo aus ihm im Oktober 1940 mit Hilfe des Emergency Rescue Committee die Flucht über die Pyrenäen nach Spanien und via Lissabon die Emigration in die USA gelang (andere bemerkenswerte Passagiere dieser Schiffsreise: siehe Erna Sailer).
In Hollywood arbeitete er unter anderem als Drehbuchautor für Metro-Goldwyn-Mayer. Ab 1943 lebte er in New York, wo er und seine Frau die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielten. Er schrieb für Exilzeitungen, wie den Aufbau, und amerikanische Magazine, wie Time, sowie Panorama in Buenos Aires.
1949 kehrten sie nach Europa zurück und ließen sich in Zürich nieder, und Polgar publizierte auch wieder für deutschsprachige Zeitungen. Er wurde auf dem Friedhof Sihlfeld in Zürich begraben.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Polgar, Alfred
Verfasserangabe: Alfred Polgar
Medienkennzeichen: Belletristik
Jahr: 1926
Verlag: Berlin, Rowohlt
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Systematik: Suche nach dieser Systematik R 16
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Beschreibung: 5.-6. Tsd, 300 S.
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Mediengruppe: Buch