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Während seiner Amtszeit als griechischer Finanzminister (27.01.-6.07.2015) setzte der Wirtschaftswissenschaftler alles daran, die Entscheider in der EU von seinem Konzept zu überzeugen, Griechenland durch Schuldenerlass zu sanieren. Hier beschreibt er die damaligen Verhandlungen aus seiner Sicht.

Der Autor war maßgeblich an den Verhandlungen seines Landes mit der EU und dem IWF beteiligt. Er schildert sehr ausführlich deren Verlauf. Seiner Auffassung ging es dabei nie um die Rettung Griechenlands, - er bezeichnet es als absurd, einem bankrotten Land Kredite aufzudrücken, die es niemals zurückzahlen kann -, sondern vielmehr um die Rettung deutscher und französischer Banken. Er charakterisiert freimütig die handelnden Personen und glaubt, ihre wirklichen Interessen zu kennen. Danach stimmten der damalige Wirtschaftsminister Frankreichs, Macron, oder die IWF-Chefin Lagarde mit ihm in vielen Punkten überein. Als seinen Hauptgegner bezeichnet er Wolfgang Schäuble. Er nimmt auch kein Blatt vor den Mund, wenn es um die heftigen und persönlichen Auseinandersetzungen innerhalb seiner Regierung geht, die schließlich zu seiner Entlassung führten. Die sehr vielen Zitate, so der Autor, hat er mitgeschnitten, andere als Notiz festgehalten oder aus der Erinnerung wiedergegeben. Eine spannende, teils schockierende Erzählung einer Periode europäischer Politik. Ob es ein Dokument wird, bleibt abzuwarten. (2-3)