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András Schiff, Weltklassepianist ungarischer Herkunft, äußert sich zu seiner Familie, seinem künstlerischen Werdegang und zu aktuellen politischen Fragen wie z. B. dem erstarkenden Nationalismus in Europa.

Das Buch aus der von Bärenreiter/Henschel in loser Folge konzipierten Reihe mit Gesprächen mit berühmten Künstlern ist zweigeteilt. Die erste Hälfte bestimmt das Interview des Kulturjournalisten M. Meyer mit dem Pianisten und Weltbürger, im zweiten Teil äußert sich Schiff in Essays zu einzelnen Komponisten und Künstlerkollegen, seinem Instrument oder Fragen der Interpretation. In den tiefgründigen Gesprächen zeigt sich ein sympathischer, nachdenklicher Mensch, dessen Tun von Geradlinigkeit und Empathie bestimmt ist. Aufschlussreich sind seine Sozialisation in einer jüdischen Familie sowie sein künstlerischer Werdegang oder seine Haltung, Ungarn aufgrund des Nationalismus den Rücken zu kehren, oder seine Einschätzung aktueller politischer Entwicklungen. Der Leser erfährt viel Neues, während die Essays in ihrem Informationsgehalt bisweilen redundant sind und stellenweise nicht über das Niveau eines Konzertführers hinausgehen. Mit privaten Schwarz-Weiß-Fotos.